Jesaja ist der "König" der alttestamentlichen Propheten, wenn wir die gewaltige Schau von Gott, die Macht der Sprache, die Schönheit des Ausdrucks und die geistliche Tiefe seines Buches berücksichtigen. Gleichzeitig ist er aber auch der "Evangelist" unter ihnen. Das Buch des Propheten Jesaja wird deshalb von vielen als das bedeutendste Buch des Alten Testaments angesehen. Jesaja lebte in einer turbulenten Zeit, sah Reiche kommen und gehen, erlebte das Getöse eines weltweiten Umbruchs und hielt in einfachem Glauben fest an seinem Gott. Von allen prophetischen Büchern weist dieses Buch wohl am deutlichsten auf Jesus Christus als den Welterlöser hin. Der Prophet wirkte etwa von 750 v.Chr. an bis in die Zeit des Königs Hiskija. Nach jüdischer Überlieferung soll er unter Manasse den Märtyrertod gestorben sein. Demnach verkündigte er mehr als 60 Jahre lang Gottes Gerechtigkeit, warnte vor seinem Gericht und tröstete sein Volk.
Jesajas Buch ist kunstvoll in Chiasmen (sich spiegelnden Strukturen) aufgebaut, die sich im ersten Teil von Kapitel 1-35 um bestimmte Erzähltexte (Narrative) gruppieren. Der zweite Teil des Buches von Kapitel 40-66 enthält keine Erzähltexte, ist aber ebenso wie der erste chiastisch aufgebaut. Die Kapitel 36-39 bilden als zentrale Erzähltexte das Scharnier zwischen beiden Hauptteilen des Buches. Jesajas Verkündigung kann folgendermaßen eingeteilt werden: die Botschaft an das damalige Volk (Kapitel 1-39), die Botschaft vom kommenden Messias (Kapitel 40-66). Wir gehen davon aus, dass alle Teile des Buches von Jesaja selbst stammen.
Das Buch zeigt, wie Jesaja in einer turbulenten Zeit immer wieder auf den Retter Israels und der ganzen Welt hingewiesen hat.
© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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12Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in der Fremden Stadt einkehren, die nicht sind von den Kindern Israel, sondern wollen hinüber gen Gibea. 13Und sprach zu seinem Knechte: Gehe weiter, dass wir hinzukommen an einen Ort und über Nacht zu Gibea oder zu Rama bleiben. 14Und sie zogen weiter und wandelten, und die Sonne ging ihnen unter, hart bei Gibea, das da liegt in Benjamin. 15Und sie kehrten daselbst ein, dass sie hineinkämen und über Nacht zu Gibea blieben. Da er aber hineinkam, setzte er sich in der Stadt Gasse; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause herbergen wollte. 16Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend, und er war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling zu Gibea; aber die Leute des Orts waren Benjaminiter. 17Und da er seine Augen aufhob und sah den Gast auf der Gasse, sprach er zu ihm: Wo willst du hin? und wo kommst du her? 18Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem-Juda, bis wir kommen an die Seite des Gebirges Ephraim, daher ich bin; und bin gen Bethlehem-Juda gezogen und ziehe jetzt zum Hause des HErrn, und niemand will mich beherbergen. 19Wir haben Stroh und Futter für unsere Esel und Brot und Wein für mich und deine Magd und für den Knecht, der mit deinem Diener ist, dass uns nichts gebricht.
Richt. 19,12 bis Richt. 19,19 - Luther (1912)