In den ältesten hebräischen Handschriften sind die beiden Samuelbücher nicht getrennt. Erst die im 3. Jahrhundert v.Chr. entstandene griechische Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta) nahm die Teilung vor, die seitdem in allen Bibelausgaben (auch den hebräischen) beibehalten wurde.
Das erste Buch Samuel beschreibt einen Zeitraum von ungefähr 100 Jahren. Es beginnt mit der Geburt Samuels (um 1120 v.Chr.) und beschreibt die geschichtlichen Ereignisse des beginnenden Königtums in Israel. Nach 1. Chronik 29,29 hat Samuel wenigstens einen Teil des Buches geschrieben. Der eigentliche Verfasser ist uns aber unbekannt. Er müsste mindestens noch im Jahr 931 v.Chr. gelebt haben, als Israel sich in Nord- und Südreich teilte, was 1. Samuel 27,6 durch die Erwähnung der Könige von Juda (nicht Israel) angedeutet ist. Samuel ist die zentrale Gestalt in den ersten Kapiteln. Er hat die Aufgabe, die weiteren Hauptpersonen Saul und David auf ihren Dienst vorzubereiten.
Wie Israel zu einem König kommt, der aber Gott ungehorsam ist und den von Gott bestimmten künftigen König verfolgt.
© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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3Ich versinke im tiefen Schlamm, wo kein Grund ist; in Wassertiefen bin ich geraten, und die Flut überströmt mich. 4Müde bin ich von (allem) Schreien, meine Kehle ist heiser; erloschen sind mir die Augen, während ich harre auf meinen Gott. 5Größer als die Zahl der Haare auf meinem Haupt ist die Zahl derer, die ohne Ursache mich hassen; mächtig sind meine Gegner, die ohne Grund mich befeinden: wo ich gar nicht geraubt, da soll Ersatz ich leisten! 6Du, o Gott, du weißt um meine Torheit (oder: Verfehlung), und meine Vergehen sind dir nicht verborgen. 7Lass nicht enttäuscht an mir (oder: durch mich) werden, die auf dich hoffen, o Gott, o HErr der Heerscharen! Lass nicht beschämt an mir (oder: durch mich) werden, die dich, Gott Israels, suchen! 8Denn um deinetwillen trage ich Schmach, (für dich) bedeckt Beschämung mein Antlitz; 9ein Fremdling bin ich meinen Brüdern geworden und unbekannt den Söhnen meiner Mutter. 10Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.