Leider bewies die Gemeinde in Korinth keine besondere Festigkeit gegen die Versuchungen der vergnügungssüchtigen Stadt. Von Timotheus erfuhr Paulus, dass auch sein letzter Brief die Probleme keineswegs gelöst hatte. Deshalb entschloss er sich, die Gemeinde persönlich aufzusuchen. Von Ephesus aus setzte er mit dem Schiff direkt nach Korinth über. Doch es war ein trauriger Besuch. Paulus musste unverrichteter Dinge wieder zurückkehren und schrieb dann von Ephesus aus in innerer Beklemmung einen dritten Brief an die Gemeinde, bei dem er viel geweint hat (2. Korinther 2,4). Darin ordnete er strenge disziplinarische Maßnahmen an, die auch den Korinthern weh tun würden, und ließ ihn diesmal von seinem Mitarbeiter Titus überbringen. Auch dieser Brief ist uns nicht erhalten geblieben.
Im Frühjahr 56 n.Chr. brach auf Betreiben der Silberschmiede in Ephesus ein Aufstand aus, der sich gegen die Arbeit des Apostels richtete. Kurz danach verließ Paulus die Stadt und reiste nach Troas. Dort begann er eine erfolgreiche Missionsarbeit. Er hatte mit Titus vereinbart, sich in dieser Stadt wieder mit ihm zu treffen. Doch als die Zeit verging und Titus nicht kam, brach der Apostel sehr beunruhigt die Arbeit ab und reiste nach Mazedonien weiter. Er hoffte, seinem Mitarbeiter unterwegs zu begegnen, und traf ihn dann auch irgendwo in Mazedonien. Titus brachte gute Nachrichten aus Korinth mit. Die Einstellung der Korinther gegen den Apostel hatte sich grundlegend gewandelt. Nur eine Gruppe in der Gemeinde stand ihm noch entgegen.
Daraufhin schrieb Paulus von Mazedonien aus seinen vierten Brief an die Gemeinde, der uns als 2. Korintherbrief überliefert ist.
Paulus zeigt und verteidigt in diesem sehr persönlichen Brief seine apostolische Autorität gegenüber den Christen in Korinth.
© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
www.derbibelvertrauen.de ▪ Direkt zur Originalseite
42Wir sind abtrünnig und widerspenstig gewesen; das hast du nicht vergeben; 43du hast dich im Zorn verborgen und uns verfolgt; du hast uns ohne Gnade erwürgt; 44du hast dich in eine Wolke gehüllt, daß kein Gebet hindurchdrang; 45du hast uns zu Kot und Abscheu gemacht unter den Völkern! 46Alle unsere Feinde haben ihr Maul gegen uns aufgesperrt. 47Grauen und Grube wurden uns beschieden, Verwüstung und Untergang. 48Es rinnen Wasserbäche aus meinen Augen wegen des Untergangs der Tochter meines Volkes. 49Mein Auge tränt unaufhörlich; denn da ist keine Ruhe,
Klagel. 3,42 bis Klagel. 3,49 - Schlachter (1951)