Die Dormitio-Basilika ist eine römisch-katholische Kirche und gehört zur Dormitio-Abtei der Benediktiner. Sie liegt auf dem Berg Zion, südlich der Altstadtmauer Jerusalems unweit des Zionstors.
Während der hellenistischen und römischen Periode befand sich diese Gegend innerhalb der Stadtmauern Jerusalems. Im 5. Jahrhundert wurde hier die byzantinische Basilika Hagia Sion (griechisch Heiliger Zion) errichtet, die im 7. Jahrhundert durch die Perser zerstört wurde. Im 12. Jahrhundert errichteten die Kreuzfahrer die Kirche Sancta Maria in Monte Sion, die bereits Anfang des 13. Jahrhunderts durch die muslimischen Eroberer zerstört wurde. Die Ruinen lagen bis ins 19. Jahrhundert brach bis 1898 Kaiser Wilhelm II. anlässlich seines Besuchs im Heiligen Land und der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche das Land erwarb und es dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande zur Nutzung für die deutschen Katholiken übergab. Am 10. April 1910 wurde die Kirche eingeweiht.
An diesem Ort, in nächster Nähe zum Abendmahlssaal, soll nach alter Überlieferung Maria, die Mutter Jesu, im Kreis seiner Jünger gestorben sein; daher der Name Dormitio Mariae (dormition = schlafen) [Wikipedia, BibleWalks].
Während des Unabhängigkeitskrieges 1948 wurde die Kirche während der schweren Kämpfe beschädigt. In den folgenden 20 Jahren dienten die Türme dem IDF (Israel Defense Forces) als Aussichtstürme an der damaligen Grenze zu Jordanien. Nach dem Sechstagekrieg (1967) wurde die Kirche restauriert und ist seitdem als Kirche der Öffentlichkeit zugänglich [BibleWalks].
Standort
Das Kirchengebäude und seine Umgebung
Der Glockenturm der Dormitio Kirche, aufgenommen von der Andreaskirche auf der gegenüberliegenden Seite des Hinnomtals.
Die Dormitio Kirche, aufgenommen von der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert
Die Dormitio Kirche, aufgenommen von der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Zwischen den beiden Friedhöfen verläuft die Straße auf der das übernächste Bild entstand.
Der Glockenturm der Dormitio Kirche. Davor befindet sich die Rückseite des Abendmahlsaales.
Ansicht aus einem Park hinter dem King David Hotel. Dazwischen befindet sich das Hinnomtal und der Sultanspool.
Ansicht aus Richtung des Jaffators
Ansicht vom Ölberg. Der Berg Zion befindet sich links der Stadtmauer.
Ansicht vom Ölberg. Der Berg Zion befindet sich links der Stadtmauer wo der Glockenturm und die Kirche zu sehen sind.
Ansicht vom Ölberg
Das Kircheninnere
Das Mosaik über dem Altarraum zeigt Jesus mit einem offenen Buch mit dem Text aus Joh. 8,12 („Ich bin das Licht der Welt …“). Darunter ist in lateinisch die Prophetie Jesajas geschrieben „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie heißen Immanuel. “ (Jes. 7,14)
Um das Mittelschiff sind sechs Nischen mit Altären angeordnet. Im nachfolgenden Bild zeigt das Mosaik den Stammbaum Jesu.
Die Geburt Jesu, dargestellt mit Maria und den Waisen aus dem Morgenland. Daneben sind auch die ersten Pilger nach Jerusalem dargestellt.
Johannes der Täufer am Ufer des Jordan.
St. Benedikt (Benedikt von Nursia, 480-547 n.Chr.), der Gründer des Benediktinerordens.
Krypta unter der Kirche
Zwei Wendeltreppen führen von der Kirche hinunter in die Krypta.
In der Mitte der Krypta befindet sich, umgeben von sechs Säulen, das Totenbett Marias.
Um die Gedenkstätte Marias herum sind verschiedene kleine Kapellen (Nischen) angeordnet.
Es ist uns Gläubigen nützlich, dass wir der Heiligen gedenken, damit wir unseren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist, wie ihnen durch Glauben geholfen wurde und man sich ein Beispiel nimmt an ihren guten Werken, jeder nach seinem Vermögen. Durch die Schrift, die Bibel, lässt sich aber nicht belegen, dass man die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll. Denn es ist allein ein ewiger Versöhner und Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus (1. Tim. 2). Der ist der einzige Heiland, der einzige Oberste Priester, Gnadenstuhl und Vorsprecher bei Gott (Röm. 8). Er allein hat zugesagt, dass er unser Gebet erhören will. Das ist der höchste Gottesdienst gemäß der Bibel, dass man Jesus Christus in allen Nöten und Anliegen von Herzen sucht und anruft (1. Joh. 2). Wenn Jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei Gott, der gerecht ist, Jesus Christus. [Confessio 1530]
Im übertragenen Sinn gilt dies auch für den Umgang mit „heiligen Stätten“, mit Orten und Gegenden, wo sich die Geschichten der Bibel zugetragen haben. Es ist uns Gläubigen nützlich beim Lesen der Bibel den Zusammenhang und das Umfeld des Geschehens zu kennen, um ein tieferes Verständnis des biblischen Textes zu erhalten. Die Stätten selbst sind nur Zeugnisse des Geschehens (Joh. 4, 20-24).
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Quellen
Dok. oibje01012 zuletzt aktualisiert: 13.12.2015