1 Ich blickte wieder auf und sah auf einmal eine Schriftrolle durch die Luft fliegen. 2 Der Engel fragte mich: "Was siehst du?" – "Ich sehe eine offene Schriftrolle fliegen, etwa zehn Meter lang und fünf Meter breit[*]fünf Meter breit. 20 x 10 Ellen, das sind die Maße der Vorhalle des Salomonischen Tempels.." 3 "Das ist der Fluch", sagte er mir, "der über das ganze Land kommt. Denn nach dem, was auf der einen Seite geschrieben steht, wird jeder Dieb weggefegt werden, und nach dem, was auf der anderen Seite steht, jeder Meineidige. 4 Ich habe ihn kommen lassen, spricht Jahwe, der allmächtige Gott, und schicke ihn in das Haus jedes Diebes und jedes Menschen, der in meinem Namen einen Meineid schwört. Er wird auf ihren Häusern lasten und jeden Balken und Stein darin zerfressen, bis sie zusammenbrechen."
5 Dann trat der Engel, der mir zur Seite stand, wieder vor und sagte: "Schau hoch und sieh, was dort zum Vorschein kommt!" 6 "Was ist denn das?", fragte ich. "Das ist ein Fass[*]Fass. Wörtlich: Efa. Das ist ein Getreidemaß, in das etwa 3 Eimer hineinpassen (22-45 Liter).", erwiderte er, "und so sieht die Sünde im ganzen Land aus." (Micha 6,10) 7 Auf einmal hob sich der runde Bleideckel auf dem Fass und eine Frau kam zum Vorschein. 8 "Das ist die Gottlosigkeit", sagte der Engel. Er stieß die Frau ins Fass zurück und schlug den Bleideckel zu. 9 Als ich wieder aufblickte, sah ich zwei Frauen mit Flügeln, wie Störche sie haben. Sie rauschten heran, packten das Fass und flogen mit ihm davon. 10 "Wohin bringen sie es?", fragte ich den Engel. 11 "Sie bauen ihm einen Tempel im Land Schinar[*]Land Schinar. Das meint die Ebene Babyloniens, wo die Menschen einst in grenzenloser Überheblichkeit den babylonischen Turm gebaut hatten (siehe 1. Mose 11,1-9).", sagte er, "und stellen die Gottlosigkeit[*]Gottlosigkeit. Eigentlich das Fass mit der Frau, welches aber die Gottlosigkeit oder Sünde symbolisiert. dort auf ein Podest." (1.Mose 11,2)
© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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27Seine Oberen sind wie räuberische Wölfe. Sie vergießen Blut, verderben Seelen, nur um sich zu bereichern. 28Und seine Propheten schmieren Lehm darüber, indem sie Hirngespinste schauen und ihnen Lügen erzählen und dabei sagen: 'So spricht Jahwe, der Herr!' Dabei hat Jahwe gar nicht geredet. 29Das Volk des Landes erpresst und raubt, es plündert und plagt den Elenden und Armen und verweigert dem Fremden sein Recht. 30Ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauert oder der für das Land in die Bresche springt und mir entgegentritt, damit ich es nicht vernichten muss. Doch ich fand keinen. 31So schütte ich die Glut meines Zorns über sie aus und vernichte sie in meinem Grimm. Ihr Tun lasse ich auf sie selbst zurückfallen, spricht Jahwe, der Herr." 1Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte: 2"Du Mensch, da gab es zwei Frauen, Töchter einer Mutter. 3Schon in ihrer Jugend, in Ägypten, lebten sie in Unmoral und ließen ihre Brüste betasten. Dort befühlte man ihren mädchenhaften Busen.
Hesek. 22,27 bis Hesek. 23,3 - NeÜ bibel.heute (2019)