1 Da nahm Zophar von Naama das Wort und sagte:
2 »Soll (dieser) Wortschwall ohne Antwort bleiben und dieser Zungenheld recht behalten? 3 Dein Gerede sollte Männer zum Schweigen bringen, und du solltest höhnen dürfen, ohne von jemand widerlegt zu werden?!« 4 Du hast ja doch behauptet: „Meine Darlegung ist richtig“, und: „Ich stehe unsträflich in deinen Augen da!“ (Hiob 9,21; Hiob 10,7) 5 Ach, möchte Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun (Hiob 38,1) 6 und dir die verborgenen Tiefen der Weisheit offenbaren, dass sie allseitig an wahrem Wissen sind! Dann würdest du erkennen, dass Gott dir einen Teil deiner Sündenschuld noch zugute hält. (Ps. 51,8)
7 Kannst du den Urgrund der Gottheit erreichen oder bis zur Vollkommenheit des Allmächtigen vordringen? 8 Himmelhoch ist sie – was kannst du denn erreichen? Tiefer als das Totenreich ist sie – wie weit reicht denn dein Wissen? 9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer. 10 Wenn er daher fährt und in Verhaft nimmt und zur Gerichtsverhandlung ruft – wer will ihm da wehren? 11 Denn er kennt die nichtswürdigen Leute und nimmt das Unrecht wahr, ohne besonderer Aufmerksamkeit zu bedürfen.«
12 »Da muss selbst ein Hohlkopf zu Verstand (oder: zur Besinnung) kommen und ein Wildeselfüllen zum Menschen umgeboren werden. 13 Wenn du nun dein Herz in die rechte Verfassung setzen und deine Hände zu ihm (d.h. zu Gott) ausbreiten wolltest – 14 klebt eine Schuld an deiner Hand, so entferne sie und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! -: 15 ja, dann könntest du dein Angesicht vorwurfsfrei erheben und würdest wie aus Erz gegossen (= unerschütterlich) dastehen, frei von aller Furcht; 16 ja, dann würdest du dein Leiden vergessen, würdest daran zurückdenken wie an Wasser, das sich verlaufen hat. 17 Heller als der Mittag würde das Leben dir aufgehen; mag auch einmal Dunkel dich umgeben, wie lichter Morgen würde es werden. 18 Du würdest dich dessen getrösten, dass noch Hoffnung vorhanden sei, und wenn du Umschau hieltest, getrost dich zum Schlafen niederlegen; 19 du würdest dich lagern, ohne von jemand aufgeschreckt zu werden, und viele würden sich um deine Gunst bemühen. (Ps. 3,6; Ps. 4,9) 20 Dagegen die Augen der Frevler erlöschen: für sie ist jede Möglichkeit zum Entfliehen verloren, und ihre (einzige) Hoffnung ist – die Seele (= das Leben) auszuhauchen!« (Hiob 8,13)
Luther (1912) Luther (Strongs) Elberfelder (1905) NeÜ bibel.heute (2019) Schlachter (1951) Vers für Vers Vergleich
Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Hiob 9,27 bis 11,2; Hiob 11,3 bis 12,19; Luther (1570): Hiob 10,11 bis 12,4
Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).
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13Wer sein Ohr vor dem Hilferuf des Armen verstopft, der wird ebenfalls, wenn er selber ruft, kein Gehör finden. – 14Eine Gabe im geheimen beschwichtigt den Zorn und ein Geschenk im Busen den heftigsten Grimm. – 15Für die Gerechten ist es eine Freude, wenn Recht geschafft wird, aber für die Übeltäter ein Entsetzen. – 16Ein Mensch, der vom Wege der Einsicht abirrt, wird (bald) in der Versammlung der Schatten ruhen. – 17Wer Lustbarkeiten liebt, wird Mangel leiden; wer Wein und Salböl liebt (= in Menge verbraucht), wird nicht reich. – 18Der Gottlose ist ein Lösegeld für den Gerechten, und der Betrüger tritt an die Stelle (des Unglücks) der Redlichen. – 19Besser ist es, (einsam) in einem wüsten Lande zu wohnen als bei einem zänkischen und grämlichen Weibe. – 20Kostbare Schätze sind in der Wohnung des Weisen, aber ein törichter Mensch vergeudet sie. –
Spr. 21,13 bis Spr. 21,20 - Menge (1939)