1 Da antwortete Hiob folgendermaßen:
2 »Ach, würde doch mein Unmut genau gewogen und legte man mein Unglück zugleich (= dagegen) auf die Waage! 3 Denn dann würde es schwerer erfunden werden als der Sand am Meere; darum ist meine Rede irre gegangen. 4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, deren brennendes Gift mein Geist in sich einsaugt: Gottes Schrecknisse stellen sich in Schlachtordnung gegen mich auf. (Ps. 38,3) 5 Schreit etwa ein Wildesel auf grasiger Weide? Oder brüllt ein Rind bei seinem Futterkorn? 6 Genießt man fade Speisen ohne Salz? Oder ist Wohlgeschmack im Schleim des Eidotters (= im Eiweiß)? 7 Meine Seele sträubt sich dagegen, solche Sachen anzurühren, und ihnen gleicht die Ekelhaftigkeit meiner Speise.«
8 »O dass doch meine Bitte erfüllt würde und Gott mir meine Hoffnung gewährte! 9 Gefiele es doch Gott, mich zu zermalmen! Streckte er doch seine Hand aus und schnitte meinen Lebensfaden ab! 10 So würde doch das noch ein Trost für mich sein – ja aufhüpfen wollte ich trotz des schonungslosen Schmerzes –, dass ich die Gebote des Heiligen nie verleugnet habe.
11 Wie groß ist denn meine Kraft noch, dass ich ausharren könnte? Und welcher Ausgang wartet meiner, dass ich mich noch gedulden sollte? 12 Ist meine Kraft etwa hart wie die Kraft der Steine oder mein Leib aus Erz gegossen? 13 Ach, bin ich nicht ganz und gar hilflos? Und ist mir nicht alles entrissen, worauf ich mich stützen könnte?«
14 »Dem Verzweifelnden gebührt Liebe von seinem Nächsten, selbst wenn er die Furcht vor dem Allmächtigen preisgibt. 15 Meine Freunde aber haben sich treulos bewiesen wie ein Wildbach, wie die Rinnsale von Wildbächen, die (in der Regenzeit) überströmen, (Ps. 38,12) 16 die trübe vom Eiswasser dahinfließen, wenn der (geschmolzene) Schnee sich in ihnen birgt; 17 doch zur Zeit, wo die Sonnenglut sie trifft, versiegen sie: wenn es heiß wird, sind sie spurlos verschwunden. 18 Da schlängeln sich die Pfade ihres Laufes, verdunsten in die leere Luft und verlieren sich. 19 Die Handelszüge (= Karawanen) von Thema schauen nach ihnen aus, die Wanderzüge der Sabäer setzen ihre Hoffnung auf sie, (1.Mose 25,15; Hiob 1,15) 20 werden jedoch in ihrem Vertrauen betrogen: sie kommen hin und sehen sich getäuscht. 21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts für mich geworden: ihr seht das Schreckliche und seid fassungslos! 22 Habe ich etwa gebeten: „Gebt mir etwas und macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen; 23 rettet mich aus der Hand meines Bedrängers und kauft mich los aus der Gewalt unbarmherziger Gläubiger“?«
24 »Belehrt mich, so will ich schweigen, und macht mir klar, worin ich mich verfehlt habe! 25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was beweist der Tadel, den ihr aussprecht? 26 Beabsichtigt ihr, Worte von mir richtigzustellen? Für den Wind sind ja doch die Worte eines Verzweifelnden! 27 Sogar über ein Waisenkind würdet ihr das Los werfen und euren eigenen Freund verschachern! 28 Nun aber – versteht euch doch dazu, mich anzublicken: ich werde euch doch wahrlich nicht ins Angesicht belügen! 29 O kehrt euch her zu mir: tut mir nicht unrecht! Nein, kehrt euch her zu mir; noch steht das Recht in dieser Sache auf meiner Seite! 30 Entsteht denn durch meine Zunge Unrecht? Oder fehlt mir das Vermögen, Unglücksschläge zu unterscheiden?«
Luther (1912) Luther (Strongs) Elberfelder (1905) NeÜ bibel.heute (2019) Schlachter (1951) Vers für Vers Vergleich
Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Hiob 5,18 bis 6,27; Hiob 6,28 bis 8,10; Luther (1570): Hiob 6,1 bis 7,10
Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).
Bibeltext in hebräischer Sprache mit Wort für Wort Übersetzung (englisch), Wortkonkordanz (Strong-Verzeichnis) zur Bedeutung des jeweiligen hebräischen Wortes und weiteren Informationen finden Sie unter biblehub.com (in neuem Fenster): Ganzes Kapitel anzeigen oder einen einzelnen Vers direkt anzeigen (die Versnummerieung kann abweichend sein) Vers 1, Vers 2, Vers 3, Vers 4, Vers 5, Vers 6, Vers 7, Vers 8, Vers 9, Vers 10, Vers 11, Vers 12, Vers 13, Vers 14, Vers 15, Vers 16, Vers 17, Vers 18, Vers 19, Vers 20, Vers 21, Vers 22, Vers 23, Vers 24, Vers 25, Vers 26, Vers 27, Vers 28, Vers 29, Vers 30.
Um einzelne Verse für eine Textverarbeitung in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie oben auf eine Versnummer klicken. Der Textverweis wird mitkopiert. Das gesamte Kapitel oder Teile daraus kann hier kopiert werden .
9Vermag er mich im Kampfe zu bestehen und erschlägt er mich, so wollen wir euch untertan sein; bin aber ich ihm überlegen und erschlage ich ihn, so sollt ihr uns untertan sein und müsst uns dienen!« 10Dann fügte der Philister noch hinzu: »Heute habe ich den in Reihen stehenden Israeliten Hohn geboten: stellt mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen!« 11Als Saul und alle Israeliten diese Worte des Philisters hörten, erschraken sie und fürchteten sich sehr. 12David aber war der Sohn jenes Ephrathiten aus Bethlehem in Juda, der Isai hieß und acht Söhne hatte und zur Zeit Sauls schon ein älterer, in den Jahren vorgerückter Mann war. 13Die drei ältesten Söhne Isais waren unter Saul in den Krieg gezogen; von diesen seinen drei Söhnen, die ins Feld gezogen waren, hieß der älteste Eliab, der zweite Abinadab, der dritte Samma; 14David aber war der jüngste. Da die drei ältesten unter Saul in den Krieg gezogen waren, 15ging David ab und zu von Sauls Hofe heim, um in Bethlehem das Kleinvieh seines Vaters zu hüten. 16Der Philister aber trat morgens und abends auf und stellte sich vierzig Tage lang (vor die Israeliten) hin. –
1.Sam. 17,9 bis 1.Sam. 17,16 - Menge (1939)