Westlich des Ecce-Homo-Bogens („Ecce homo“ = Sehet, der Mensch; Joh. 19,5; siehe unten) an der Via Dolorosa befindet sich ein griechisch-orthodoxes Kloster.
Im Fußboden des Klosters befinden sich Überreste eines Pflasters, das als von der Antonia-Festung stammend gedeutet wird. Zu erkennen sind kleine Vertiefungen, wo vermutlich die römischen Legionäre ihre Pferde festmachten. Die Festung Antonia befand sich aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf dem Gelände der Mädchenschule El-Omariya.
Die Höhlen oder Grotten im Kellergewölbe könnten als Gefängnisse benutzt worden sein. Die griechischen Mönche deuten diese Höhlen als das Gefängnis von Jesus und das Gefängnis von Barabbas, also das sogenannte Prätorium. [Theologische Links]
Standort
Direkt hinter der Eingangstür links geht es hinunter in die Grotten.
Im ersten Untergeschoss des heutigen Gebäudes befindet sich das Gefängnis Jesu.
Der Eingang zu den in den Fels gehauenen Grotten
Im letzten Raum soll sich das Gefängnis befunden haben.
Eine Wendeltreppe führt hinunter in das dritte Untergeschoss.
Hinter der Wendeltreppe befindet sich eine noch tiefere Grube.
Hier soll sich das Gefängnis des Barabas befunden haben.
Die Via Dolorosa mit dem Ecce Homo-Bogen („Ecce homo“ = Sehet, der Mensch; Joh. 19,5)
Der Ecce-Homo-Bogen ist der große Mittelbogen eines dreibogigen Tores aus römischer Zeit, von dem die kleineren Bögen heute nicht mehr existieren bis auf wenige Überreste. Die Namensgebung „Ecce Homo“ geschah in dem Glauben, dass dieser Bogen die Stelle markiert, wo Pilatus vor der Volksmenge zu dem verhörten Jesus Christus gesagt hat: „Ecce homo“ (Sehet, der Mensch; Joh. 19,5).
Der Bogen war wohl ein römisches Stadttor aus dem 1. Jh. n. Chr. Es wird angenommen, dass der Bogen das Osttor der Stadt war, als Herodes Agrippa I. (37 - 44 n.Chr.) Jerusalem nach Norden erweiterte. Nach dem Sieg der Römer über Jerusalem (70 n.Chr.) wurden auf Befehl von Vespasian Mauer und Tor niedergerissen, doch der untere Teil des Tores blieb erhalten.
Als Hadrian 135 n.Chr. Jerusalem neu gestaltete, schuf er ein Forum und ließ dabei das dreibogige Tor in der Mitte des Pflasters als Denkmal seines Sieges stehen. Das Tor war fast 19 m breit. Der mittlere Hauptdurchgang, den man heute von der Straße aus sieht, hatte eine Weite von ca. 5 m und ca. 8 m hoch. Der mit Fenstern versehene Durchgang, den man heute über dem Tor sieht, stammt aus osmanischer Zeit. [Theologische Links]
Es ist uns Gläubigen nützlich, dass wir der Heiligen gedenken, damit wir unseren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist, wie ihnen durch Glauben geholfen wurde und man sich ein Beispiel nimmt an ihren guten Werken, jeder nach seinem Vermögen. Durch die Schrift, die Bibel, lässt sich aber nicht belegen, dass man die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll. Denn es ist allein ein ewiger Versöhner und Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus (1. Tim. 2). Der ist der einzige Heiland, der einzige Oberste Priester, Gnadenstuhl und Vorsprecher bei Gott (Röm. 8). Er allein hat zugesagt, dass er unser Gebet erhören will. Das ist der höchste Gottesdienst gemäß der Bibel, dass man Jesus Christus in allen Nöten und Anliegen von Herzen sucht und anruft (1. Joh. 2). Wenn Jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei Gott, der gerecht ist, Jesus Christus. [Confessio 1530]
Im übertragenen Sinn gilt dies auch für den Umgang mit „heiligen Stätten“, mit Orten und Gegenden, wo sich die Geschichten der Bibel zugetragen haben. Es ist uns Gläubigen nützlich beim Lesen der Bibel den Zusammenhang und das Umfeld des Geschehens zu kennen, um ein tieferes Verständnis des biblischen Textes zu erhalten. Die Stätten selbst sind nur Zeugnisse des Geschehens (Joh. 4, 20-24).
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