1 Und Hiob antwortete und sprach:
2 Wie lange wollt ihr doch meine Seele betrüben und mich mit euren Reden niederdrücken? 3 Ihr habt mich nun zehnmal geschmäht; schämt ihr euch nicht, mich so zu mißhandeln? 4 Habe ich aber gefehlt, so trifft doch wahrlich mein Vergehen mich selbst! 5 Wollt ihr aber wirklich großtun gegen mich und mir meine Schmach vorwerfen,
6 so erkennet doch, daß Gott mich gebeugt und sein Netz über mich geworfen hat. 7 Klage ich über Gewalttätigkeit, so erhalte ich keine Antwort, und schreie ich um Hilfe, so finde ich kein Recht. (Hiob 30,20) 8 Undurchdringlich hat er mir den Weg verzäunt und über meine Pfade Finsternis gebreitet. (Klagel. 3,7; Klagel. 3,9) 9 Er hat mich meiner Herrlichkeit entkleidet und mir die Krone vom Haupte weggenommen. 10 Er hat mich gänzlich niedergerissen, so daß ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum. 11 Sein Zorn ist wider mich entbrannt, und er sieht mich an als seinen Feind. (Hiob 13,24; Hiob 33,10) 12 Seine Scharen rücken allzumal aus und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um meine Hütte her. (Hiob 30,12)
13 Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, tun fremd gegen mich. (Ps. 69,9; Ps. 31,12) 14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Bekannten verlassen mich. (Ps. 38,12) 15 Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden, sie sehen mich als einen Unbekannten an. 16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht, ich muß ihn mit meinem Munde anflehen. 17 Mein Atem ist meinem Weibe zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter. (Hiob 2,9) 18 Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie wider mich. (Hiob 30,1) 19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt. (Hiob 19,13) 20 An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten. (Ps. 102,6) 21 Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen! (Ruth 1,13) 22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen? (Ps. 27,2)
23 O daß doch meine Worte aufgezeichnet und daß sie in ein Buch eingetragen, 24 daß sie mit eisernem Griffel in Blei oder auf ewig in einen Felsen gegraben würden: 25 Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird zuletzt über dem Staube stehen. (2.Tim. 1,12; Jes. 41,14) 26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, alsdann werde ich, von meinem Fleische los, Gott schauen. (Ps. 17,15; Ps. 73,24) 27 Den werde ich mir ansehen, meine Augen werden ihn schauen, ohne Ihm fremd zu sein. Es schmachten meine Nieren in mir! (1.Joh. 3,2) 28 Denn ihr sprechet: »Wie wollen wir ihn verfolgen!« und die Wurzel der Sache sei in mir zu finden! 29 Nehmet euch in acht vor dem Schwert! denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisset, daß ein Gericht ist.
Luther (1912) Luther (Strongs) Elberfelder (1905) Menge (1939) NeÜ bibel.heute (2019) Vers für Vers Vergleich
Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Hiob 18,17 bis 20,1; Luther (1570): Hiob 18,14 bis 19,29
Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).
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10Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. 11Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. 12Und der jüngere sprach zum Vater: Gib mir, Vater, den Teil des Vermögens, der mir zufällt! Und er teilte ihnen das Gut. 13Und nicht lange darnach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit liederlichem Leben. 14Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden. 15Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Schweine zu hüten. 16Und er begehrte, sich zu sättigen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm. 17Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe hier vor Hunger!
Luk. 15,10 bis Luk. 15,17 - Schlachter (1951)