Gott will mit den von ihm geschaffenen Menschen Gemeinschaft haben und von seinen Geschöpfen verehrt werden. Weil Er selbst allgegenwärtig ist, will Er auch überall verehrt werden und zwar im Geist und in der Wahrheit (Johannes 4,23-24). Stephanus sagt (Apostelgeschichte 7,48-49): „Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind“ (wie ein Mensch, der darin eingeschlossen ist und nicht allgegenwärtig sein kann, noch überall verehrt werden könnte) und der Prophet sagt (Jesaja 66,1): „Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meiner Füße Schemel: was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen? Spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe?“ (vgl. 1. Könige 8,27; 2. Chronik 6,18; Psalm 139; Jeremia 23,24).
Obwohl Gott allgegenwärtig ist, hat er sich doch nach dem Sündenfall von Anfang an an verschiedenen Orten besonders geoffenbart. Diese Orte des öffentlichen Gottesdienstes mit den dazugehörigen Opfern haben sich die Menschen zum Teil selbst erwählt, zum Teil hat Gott sie dazu bestimmt. Dadurch offenbarte Gott einen geheimen und heiligen Vorschatten, d.h. Hinweis auf die zukünftige Menschwerdung, Erlösung und das Mittleramt des Messias. Ein Vorschatten, der an einem Ort und nach seiner gesamten Ausführung sichtbar war.
Nachdem dieser Vorschatten, bevor Mose das Gesetz empfangen hatte, an verschiedenen Orten und auf verschiedenen von Gott selbst angewiesenen Arten geschehen war, gab Gott Seinem erwählten Volk eine vollkommene Form des Vorschattens in einer vollkommenen Form des öffentlichen Gottesdienstes. Dieser Vorschatten war zu der Zeit der Wanderschaft aus Ägypten die Stiftshütte und danach der nach dem Vorbild der Stiftshütte gebaute Tempel in Jerusalem [Lange 1732].
Die nachfolgenden Ausführungen beschreiben die Bedeutung der Stiftshütte mit allen ihren Geräten und dem Gottesdienst, wie sie im 2. Buch Mose beschrieben sind. Sie verdeutlichen den Zusammenhang zwischen dem Anfang, der Erschaffung der Welt, Gottes sichtbarem Handeln in Seinem Volk und dem darin verborgenen Hinweis auf das letztgültige Opfer Jesu Christi am Kreuz. All das zeigt den Weg zurück in die Gemeinschaft mit dem heiligen Gott, den wir uns durch unsere Sünden verschlossen haben.
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Dok. oibne00103 zuletzt aktualisiert: 28.10.2016