Luther > AT > Jeremia > Kapitel 31 🢞 Luther mit Strongs

Jeremia 31

Die Heimkehr der Versprengten.

 1  Zu derselben Zeit, spricht der HErr, will ich aller Geschlechter Israels Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. (Jer. 31,33; Jer. 24,7)

 2  So spricht der HErr: Das Volk, so übriggeblieben ist vom Schwert, hat Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.  3  Der HErr ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.  4  Wohlan, ich will dich wiederum bauen, dass du sollst gebaut heißen, du Jungfrau Israel; du sollst noch fröhlich pauken und herausgehen an den Tanz.  5  Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias; pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen.  6  Denn es wird die Zeit noch kommen, dass die Hüter an dem Gebirge Ephraim werden rufen: Wohlauf, und lasst uns hinaufgehen gen Zion zu dem HErrn, unserem Gott!

 7  Denn also spricht der HErr: Rufet über Jakob mit Freuden und jauchzet über das Haupt unter den Heiden; rufet laut, rühmet und sprecht: HErr, hilf deinem Volk, den Übrigen in Israel!  8  Siehe, ich will sie aus dem Lande der Mitternacht bringen und will sie sammeln aus den Enden der Erde, Blinde und Lahme, Schwangere und Kindbetterinnen, dass sie in großen Haufen wieder hierher kommen sollen. (Jes. 35,8-10)  9  Sie werden weinend kommen und betend, so will ich sie leiten; ich will sie leiten an den Wasserbächen auf schlichtem Wege, dass sie sich nicht stoßen; denn ich bin Israels Vater, so ist Ephraim mein erstgeborener Sohn. (2.Kor. 6,18)

 10  Höret, ihr Heiden, des HErrn Wort und verkündigt es fern in die Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird sie hüten wie ein Hirte sein Herde.  11  Denn der HErr wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen erretten.  12  Und sie werden kommen und auf der Höhe Zion zu jauchzen und werden zu den Gaben des HErrn laufen, zum Getreide, Most, Öl, und jungen Schafen und Ochsen, dass ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr bekümmert sein sollen. (Jes. 58,11)  13  Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich am Reigen sein, dazu die junge Mannschaft und die Alten miteinander. Denn ich will ihr Trauern in Freude verkehren und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer Betrübnis.  14  Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HErr.

 15  So spricht der HErr: Man hört eine klägliche Stimme und bitteres Weinen auf der Höhe; Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, denn es ist aus mit ihnen. (Matth. 2,18)  16  Aber der HErr spricht also: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Arbeit wird wohl belohnt werden, spricht der HErr. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes;  17  und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HErr; denn deine Kinder sollen wieder in ihre Grenze kommen.

 18  Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: „Du hast mich gezüchtigt, und ich bin auch gezüchtigt wie ein ungebändigtes Kalb; bekehre mich du, so werde ich bekehrt; denn du, HErr, bist mein Gott.  19  Da ich bekehrt ward, tat ich Buße; denn nachdem ich gewitzigt bin, schlage ich mich auf die Hüfte. Ich bin zu Schanden geworden und stehe schamrot; denn ich muss leiden den Hohn meiner Jugend.“  20  Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein trautes Kind? Denn ich denke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe; darum bricht mir mein Herz gegen ihn, dass ich mich sein erbarmen muss, spricht der HErr. (Jes. 49,15; Hos. 11,8)

 21  Richte dir Denkmale auf, setze dir Zeichen und richte dein Herz auf die gebahnte Straße, darauf du gewandelt hast; kehre wieder, Jungfrau Israel, kehre dich wieder zu diesen deinen Städten!  22  Wie lange willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn der HErr wird ein Neues im Lande erschaffen: das Weib wird den Mann umgeben.

 23  So spricht der HErr Zebaoth, der Gott Israels: Man wird noch dieses Wort wieder reden im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Gefängnis wenden werde: Der HErr segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!  24  Und Juda samt allen seinen Städten sollen darin wohnen, dazu Ackerleute und die mit Herden umherziehen;  25  denn ich will die müden Seelen erquicken und die bekümmerten Seelen sättigen. (Matth. 11,28)  26  Darüber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft geschlafen.  27  Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, dass ich das Haus Israel und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh.  28  Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureuten, zu zerreißen, abzubrechen, zu verderben und zu plagen: also will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HErr.  29  Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: „Die Väter haben Herlinge gegessen, und der Kinder Zähne sind stumpf geworden“; (Klagel. 5,7; Hesek. 18,2)  30  sondern ein jeglicher wird um seiner Missetat willen sterben, und welcher Mensch Herlinge isst, dem sollen seine Zähne stumpf werden.

Die Verheißung eines Neuen Bundes.

 31  Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen; (Hebr. 8,8-12)  32  nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern machte, da ich sie bei der Hand nahm, dass ich sie aus Ägyptenland führte, welchen Bund sie nicht gehalten haben, und ich sie zwingen musste, spricht der HErr;  33  sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der HErr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein; (Röm. 11,27; Jes. 54,13; Hebr. 10,16-17)  34  und wird keiner den anderen noch ein Bruder den anderen lehren und sagen: „Erkenne den HErrn“, sondern sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der HErr. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken. (Jer. 33,8; Jes. 43,25)

 35  So spricht der HErr, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne nach ihrem Lauf der Nacht zum Licht; der das Meer bewegt, dass seine Wellen brausen – HErr Zebaoth ist sein Name –:  36  Wenn solche Ordnungen vergehen vor mir, spricht der HErr, so soll auch aufhören der Same Israels, dass er nicht mehr ein Volk vor mir sei ewiglich. (Jer. 33,25; Röm. 11,1)

 37  So spricht der HErr: Wenn man den Himmel oben kann messen und den Grund der Erde erforschen, so will ich auch verwerfen den ganzen Samen Israels um alles, was sie tun, spricht der HErr.

 38  Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HErr, dass die Stadt des HErrn soll gebaut werden vom Turm Hananeel an bis ans Ecktor; (Sach. 14,10)  39  und die Richtschnur wird neben demselben weiter herausgehen bis an den Hügel Gareb und sich gen Goath wenden;  40  und das ganze Tal der Leichen und der Asche samt dem ganzen Acker bis an den Bach Kidron, bis zu der Ecke am Rosstor gegen Morgen, wird dem HErrn heilig sein, dass es nimmermehr zerrissen noch abgebrochen soll werden.

Textvergleich

Luther (Strongs)   Elberfelder (1905)   Menge (1939)   NeÜ bibel.heute (2019)   Schlachter (1951)   Vers für Vers Vergleich

Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Jeremia 30,5 bis 31,2; Jeremia 31,3 bis 31,23; Jeremia 31,23 bis 32,3; Luther (1570): Jeremia 31,1 bis 31,20; Jeremia 31,21 bis 32,2

Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).

Bibeltext in hebräischer Sprache mit Wort für Wort Übersetzung (englisch), Wortkonkordanz (Strong-Verzeichnis) zur Bedeutung des jeweiligen hebräischen Wortes und weiteren Informationen finden Sie unter biblehub.com (in neuem Fenster): Ganzes Kapitel anzeigen oder einen einzelnen Vers direkt anzeigen (die Versnummerieung kann abweichend sein) Vers 1, Vers 2, Vers 3, Vers 4, Vers 5, Vers 6, Vers 7, Vers 8, Vers 9, Vers 10, Vers 11, Vers 12, Vers 13, Vers 14, Vers 15, Vers 16, Vers 17, Vers 18, Vers 19, Vers 20, Vers 21, Vers 22, Vers 23, Vers 24, Vers 25, Vers 26, Vers 27, Vers 28, Vers 29, Vers 30, Vers 31, Vers 32, Vers 33, Vers 34, Vers 35, Vers 36, Vers 37, Vers 38, Vers 39, Vers 40.

Text-Tools

Um einzelne Verse für eine Textverarbeitung in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie oben auf eine Versnummer klicken. Der Textverweis wird mitkopiert. Das gesamte Kapitel oder Teile daraus kann hier kopiert werden .

 

Weiterführende Seiten

Traum von der Rückkehr nach Israel

„Und ich will die übrigen meiner Herde sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Hürden, daß sie sollen wachsen und ihrer viel werden.“ (Jer. 23,3 + 31,7-14)

Rahel und Rut - die Stammmütter Israels

„So spricht der HERR: Man hört eine klägliche Stimme und bitteres Weinen auf der Höhe; Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, denn es ist aus mit ihnen.“ (Jer. 31,15)

Relief auf der Menora vor der Knesset in Jerusalem (Israel). Die 29 Reliefs zeigen die jüdische Geschichte vom Alten Testament bis zur Gründung des modernen Staates Israel.

 

Zufallsbilder

Tiere in der Bibel - Sperling
Biblische Orte - Emmaus - Weinpresse
Biblische Orte - Ammonitenwand
Orte in der Bibel: Jerusalem - Gefängnis Jesu
Biblische Orte - Ammonitenwand
Biblische Orte - Petra (al-Batra) - Triclinium

 

Zufallstext

13Es ist aber geschehen um der Sünden willen ihrer Propheten und um der Missetaten willen ihrer Priester, die darin der Gerechten Blut vergossen. 14Sie gingen hin und her auf den Gassen wie die Blinden und waren mit Blut besudelt, dass man auch ihre Kleider nicht anrühren konnte; 15man rief sie an: Weicht, ihr Unreinen, weicht, weicht, rührt nichts an! Wenn sie flohen und umherirrten, so sagte man auch unter den Heiden: Sie sollten nicht länger dableiben. 16Des HErrn Zorn hat sie zerstreut; er will sie nicht mehr ansehen. Die Priester ehrte man nicht, und mit den Alten übte man keine Barmherzigkeit. 17Noch gafften unsere Augen auf die nichtige Hilfe, bis sie müde wurden, da wir warteten auf ein Volk, das uns doch nicht helfen konnte.

Klagel. 4,13 bis Klagel. 4,17 - Luther (1912)