Toledot - Die Welt der Bibel

Johannes 20

20-21: Seine Auferstehung

Das leere Grab

 1  Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggenommen war.  2  Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, und sagte: "Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht haben." (Joh. 13,23)  3  Die beiden Jünger brachen sofort auf und eilten zum Grab.  4  Sie liefen miteinander los, aber der andere Jünger war schneller als Petrus und kam zuerst an der Grabhöhle an.  5  Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden daliegen, ging aber noch nicht hinein.  6  Als Simon Petrus ankam, ging er gleich in die Grabkammer. Er sah die Leinenbinden daliegen  7  und auch das Schweißtuch, das man dem Toten um den Kopf gebunden hatte. Es lag nicht bei dem Leinenzeug, sondern zusammengewickelt an einer anderen Stelle. (Joh. 11,44)  8  Jetzt ging auch der andere Jünger, der zuerst angekommen war, hinein. Er sah es sich an und glaubte.  9  Denn bis dahin hatten sie noch nicht verstanden, dass Jesus nach dem Zeugnis der Schrift von den Toten auferstehen musste. (Luk. 24,25-27; Apg. 2,24-32; 1.Kor. 15,4)

Der Auferstandene

 10  Die beiden Jünger gingen wieder nach Hause,  11  aber Maria stand inzwischen wieder draußen an der Grabhöhle und weinte. Weinend beugte sie sich vor, um in die Gruft hineinzusehen.  12  Auf einmal sah sie zwei weiß gekleidete Engel an der Stelle sitzen, wo Jesus gelegen hatte, einer am Kopfende und der andere am Fußende.  13  "Frau, warum weinst du?", fragten sie. Maria erwiderte: "Sie haben meinen Herrn fortgetragen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben."  14  Als sie über die Schulter zurückblickte, sah sie auf einmal Jesus dastehen, erkannte ihn aber nicht.  15  Er sagte: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?" Sie dachte, es sei der Gärtner, und sagte: "Herr, wenn du ihn fortgenommen hast, sag mir bitte, wo er jetzt liegt. Dann gehe ich und werde ihn holen."  16  "Maria!", sagte Jesus. Da drehte sie sich um und rief: "Rabbuni[*]Rabbuni. Ehrenvolle Anrede für hervorragende Gesetzeslehrer.!" Das ist Hebräisch und heißt: Lehrer!  17  "Lass mich los!", sagte Jesus zu ihr. "Ich bin noch nicht zum Vater im Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen von mir: Ich kehre zurück zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott." (Hebr. 2,11-12)  18  Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern. "Ich habe den Herrn gesehen!", verkündete sie und richtete ihnen aus, was er ihr aufgetragen hatte.

Der Unglaube der Jünger

 19  Am Abend jenes Sonntags trafen sich die Jünger hinter verschlossenen Türen, weil sie Angst vor den Juden hatten. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen und sagte: "Friede sei mit euch!"  20  Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. (1.Joh. 1,1)  21  "Friede sei mit euch!", sagte er noch einmal zu ihnen. "Wie der Vater mich gesandt hat, sende ich nun euch." (Joh. 17,18)  22  Dann hauchte er sie an und sagte: "Empfangt Heiligen Geist![*]Jesus kündigte seinen Jüngern in Form einer prophetischen Zeichenhandlung an, was dann zu Pfingsten Wirklichkeit wurde. Die Szene erinnert an 1. Mose 2,7 wo der Mensch den Atem Gottes für sein irdisches Leben empfing.  23  Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, und wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben."[*]vergeben. Ein Jünger des Herrn darf einem Menschen die Vergebung der Sünden zusprechen, wenn dieser Mensch an Jesus glaubt. Wenn er dessen Opfer jedoch verwirft, muss er ihm sagen, dass seine Sünden dann auch nicht vergeben sind. (Matth. 18,16)

 24  Thomas, der auch "Zwilling" genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war. (Joh. 11,16; Joh. 14,5; Joh. 21,2)  25  Die anderen erklärten ihm: "Wir haben den Herrn gesehen!" Doch Thomas erwiderte: "Erst muss ich die Wunden der Nägel in seinen Händen sehen und mit meinen Fingern berühren und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich das keinesfalls." (Joh. 19,34)  26  Acht Tage später waren seine Jünger wieder beisammen. Diesmal war auch Thomas dabei. Die Türen waren verschlossen, doch plötzlich stand Jesus genau wie zuvor in ihrer Mitte und sagte: "Friede sei mit euch!"  27  Dann wandte er sich an Thomas und sagte: "Leg deinen Finger hier auf die Stelle und sieh dir meine Hände an! Gib deine Hand her und lege sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!"  28  "Mein Herr und mein Gott!", gab Thomas ihm da zur Antwort. (Joh. 1,1)  29  Jesus erwiderte: "Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Glücklich zu nennen sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben." (1.Petr. 1,8; Hebr. 11,1)

 30  Jesus tat vor den Augen seiner Jünger noch viele andere Wunderzeichen, die aber nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind. (Joh. 21,24-25)  31  Was hier berichtet ist, wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr als Glaubende Leben habt in seinem Namen. (1.Joh. 5,13)

 

© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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