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Matthäus 23

Gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer.

 1  Damals richtete Jesus an das Volk und an seine Jünger folgende Worte:  2  »Auf den Lehrstuhl Moses haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt.  3  Alles nun, was sie euch sagen (= zu tun gebieten), das tut und befolgt, aber nach ihren Werken (= ihrem Tun) richtet euch nicht; denn sie sagen es nur, tun es aber nicht. (Mal. 2,7-8; Röm. 2,21-23)  4  Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, sie selbst aber wollen sie mit keinem Finger anrühren. (Matth. 11,28-30; Apg. 15,10; Apg. 15,28)

 5  Alle ihre Werke tun sie in der Absicht, von den Leuten gesehen zu werden; denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und ihre Mantelquasten lang; (Matth. 6,1; 2.Mose 13,9; 4.Mose 15,38-39)  6  sie lieben den ersten Platz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen; (Luk. 14,7)  7  sie wollen auf den Märkten (oder: öffentlichen Plätzen) gegrüßt sein und lassen sich von den Leuten gern „Rabbi“ (d.h. Meister, Lehrer) nennen.  8  Ihr aber sollt euch nicht „Meister“ nennen lassen; denn einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.  9  Und niemand auf Erden sollt ihr euren „Vater“ nennen; denn einer ist euer Vater, der im Himmel.  10  Auch „Lehrer (oder: Führer)“ sollt ihr euch nicht nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer (oder: Führer), nämlich Christus.  11  Der Größte unter euch soll euer Diener sein. (Matth. 20,26-27)  12  Wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.« (Spr. 29,23; Hiob 22,29; Hesek. 21,31; Luk. 18,14; 1.Petr. 5,5)

 13  »Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler (= Scheinheiligen)! Denn ihr verschließt das Himmelreich vor den Menschen. Ihr selbst geht ja nicht hinein, lasst aber auch die nicht hinein, welche hineingehen wollen.  14  [Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr bringt die Häuser der Witwen gierig an euch und verrichtet zum Schein lange Gebete. Darum werdet ihr ein umso strengeres Gericht erfahren.] (Hesek. 22,25)

 15  Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr durchreist Land und Meer, um einen einzigen Glaubensgenossen zu gewinnen; und wenn er es geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, das doppelt so schlimm ist als ihr selbst.

 16  Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt (= lehrt): „Wenn einer beim Tempel schwört, so hat das nichts zu bedeuten; wer aber beim Gold des Tempels (oder: am Tempel) schwört, der ist gebunden.“ (Matth. 15,4; Matth. 5,34-37)  17  Ihr Toren und Blinde! Was steht denn höher: das Gold (= der Goldschmuck) oder der Tempel, der das Gold erst heilig gemacht hat?  18  Ferner (sagt ihr): „Wenn einer beim Altar schwört, so hat das nichts zu bedeuten; wer aber bei der Opfergabe schwört, die auf dem Altar liegt, der ist gebunden.“  19  Ihr Blinden! Was steht denn höher, die Opfergabe oder der Altar, der die Gabe erst heilig macht? (2.Mose 29,37)  20  Wer also beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was auf ihm liegt;  21  und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der in ihm wohnt;  22  und wer beim Himmel schwört, der schwört bei Gottes Thron und bei dem, der auf ihm sitzt.

 23  Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr entrichtet den Zehnten von Minze, von Anis und Kümmel, lasst aber das Schwierigere (oder: Wichtigere) im Gesetz außer acht, nämlich das Gericht (oder: die Rechtspflege), die Barmherzigkeit und die Treue (oder: den Glauben). Diese sollte man üben und jenes nicht außer acht lassen. (3.Mose 27,30; Micha 6,8; Luk. 18,12)  24  Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seihet (d.h. durch Seihen der Getränke entfernt), aber das Kamel hinuntertrinkt!

 25  Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr haltet die Außenseite des Bechers und der Schüssel rein, inwendig aber sind sie gefüllt mit Raub und Unmäßigkeit (d.h. mit dem, was ihr durch Raub an euch gebracht habt und mit Unmäßigkeit genießt). (Mark. 7,4; Mark. 7,8)  26  Du blinder Pharisäer! Mache zuerst das rein, was den Inhalt des Bechers bildet, dann wird auch seine Außenseite rein werden (können). (Joh. 9,40; Tit. 1,15)

 27  Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr gleicht frischgetünchten Gräbern, die von außen schön aussehen, im Innern aber voll von Totengebeinen und lauter Verwesung sind.  28  Ebenso zeigt auch ihr euch den Menschen von außen gerecht, inwendig aber seid ihr voll von Heuchelei und Gesetzlosigkeit (oder: Gesetzesbruch).

 29  Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr baut die Grabstätten der Propheten aus und schmückt die Grabdenkmäler der Gerechten  30  und sagt: „Hätten wir zur Zeit unserer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen am Blut der Propheten schuldig gemacht!“  31  Damit stellt ihr euch selbst das Zeugnis aus, dass ihr die Söhne (= Nachkommen) der Prophetenmörder seid. (Matth. 5,12; Apg. 7,52)  32  So macht denn ihr das Maß (der Schuld) eurer Väter voll!  33  Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr dem Strafgericht der Hölle entrinnen?!«

 34  »Deshalb seht: ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte (oder: Lehrer); von diesen werdet ihr die einen töten und kreuzigen, die anderen in euren Synagogen geißeln und von Stadt zu Stadt verfolgen,  35  damit über euch alles gerechte (= unschuldige) Blut komme, das auf der Erde vergossen worden ist, vom Blut des gerechten Abel an bis zum Blut Sacharjas (= Zacharias), des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempelhause und dem Brandopferaltar ermordet habt. (1.Mose 4,8; 2.Chron. 24,20-21)  36  Wahrlich ich sage euch: (Die Strafe für) dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!«

Klage über Jerusalem.

 37  »Jerusalem, Jerusalem, das du die Propheten tötest und die zu dir Gesandten steinigst! Wie oft habe ich deine Kinder um mich sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt; doch ihr habt nicht gewollt.  38  Nunmehr wird euer Haus euch verödet überlassen; (1.Kön. 9,7-8)  39  denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht (mehr) sehen, bis ihr (einst bei meiner Wiederkunft) ausruft: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“« (Matth. 21,9; Matth. 26,64)

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Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Griechisch: Matthäus 22,31 bis 23,15; Matthäus 23,16 bis 24,3; Luther (1570): Matthäus 22,37 bis 23,22; Matthäus 23,23 bis 24,9

Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).

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6An einem anderen Sabbat aber ging er in die Synagoge und lehrte. Dort war ein Mann, dessen rechter Arm verdorrt (d.h. gelähmt) war. 7Da lauerten die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm auf, ob er wohl am Sabbat heilen würde, um dann einen Grund zu einer Anklage gegen ihn zu haben; 8er aber kannte ihre Gedanken wohl. Er sagte nun zu dem Manne mit dem gelähmten Arm: »Stehe auf und tritt vor in die Mitte!« Jener stand auf und trat hin. 9Dann sagte Jesus zu ihnen: »Ich frage euch: Darf man am Sabbat Gutes tun, oder soll man Böses tun? Darf man ein Leben erhalten, oder soll man es zugrunde gehen lassen?« 10Nachdem er sie dann alle ringsum (zornig) angeblickt hatte, sagte er zu ihm: »Strecke deinen Arm aus!« Jener tat es, und sein Arm wurde wieder hergestellt. 11Jene aber wurden ganz sinnlos vor Wut und besprachen sich miteinander, was sie Jesus antun könnten. 12Es begab sich aber in diesen Tagen, dass er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verbrachte dort die (ganze) Nacht im Gebet zu Gott. 13Als es dann Tag geworden war, rief er seine Jünger (= Anhänger) zu sich und wählte zwölf aus ihnen aus, die er auch Apostel (d.h. Sendboten) nannte:

Luk. 6,6 bis Luk. 6,13 - Menge (1939)