1 Ja, auf dies alles habe ich mein Augenmerk gerichtet und dies alles mir klar zu machen gesucht, dass nämlich die Gerechten und die Weisen mit ihrem ganzen Tun in der Hand Gottes sind. Der Mensch weiß weder, ob ihm Liebe oder Hass begegnen wird: alles ist vor ihm (in der Zukunft) verhüllt. 2 Dasselbe Geschick trifft alle ohne Unterschied: das gleiche Los wird allen zuteil, dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Reinen wie dem Unreinen, dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert; dem Guten geht es wie dem Sünder und dem, der schwört, wie dem, der sich vor dem Schwören scheut. (Pred. 2,14; Hiob 9,22)
3 Das ist ein Übelstand bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass allen das gleiche Geschick beschieden ist und auch dass das Herz der Menschenkinder voll Bosheit ist und Unverstand in ihrem Herzen wohnt, solange sie leben; danach aber geht's zu den Toten. (Pred. 8,11) 4 Denn solange einer überhaupt noch zu den Lebenden gehört, so lange hat er noch etwas zu hoffen; denn ein lebender Hund ist mehr wert (oder: besser daran) als ein toter Löwe. 5 Die Lebenden wissen doch noch, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen überhaupt nichts und haben auch keinen Lohn mehr zu erwarten; sogar ihr Andenken wird ja vergessen. 6 Sowohl Lieben als Hassen und Eifern (oder: Neiden) ist für sie längst vorbei, und sie nehmen in Ewigkeit keinen Anteil mehr an irgendetwas, das unter der Sonne vor sich geht.
7 Wohlan denn, iss dein Brot mit Freuden und trinke deinen Wein mit wohlgemutem Herzen! Denn Gott hat solches Tun bei dir von vornherein gutgeheißen. (Pred. 5,17) 8 Trage allezeit weiße Kleider und lass das Salböl deinem Haupte nicht mangeln. 9 Genieße das Leben mit dem Weibe, das du liebgewonnen hast, an all deinen eitlen (= nichtigen) Lebenstagen, die Gott dir unter der Sonne vergönnt, alle deine eitlen Tage hindurch; denn das ist dein Anteil am Leben und (der Lohn) für die Mühe, mit der du dich unter der Sonne abmühst. (Spr. 5,18) 10 Alles, was deine Hand mit deiner Kraft zu leisten vermag, das tu; denn in der Unterwelt, wohin dein Weg geht, gibt es kein Schaffen und keine Überlegung mehr, weder Erkenntnis noch Weisheit.
11 Wiederum habe ich unter der Sonne gesehen, dass nicht dem Schnellsten der Sieg (= Preis) im Wettlauf und nicht dem Tapfersten der Sieg im Kriege zuteilwird, auch nicht den Weisen das Brot und nicht den Verständigen der Reichtum, auch nicht den Einsichtsvollen die Gunst, sondern sie sind alle von Zeit und Umständen abhängig. (Jer. 10,23) 12 Der Mensch kennt ja nicht einmal die ihm bestimmte Zeit; nein, wie die Fische, die im Unglücksnetz sich fangen, und wie die Vögel, die von der Schlinge erfasst werden, ebenso werden auch die Menschenkinder zur Zeit des Unglücks umstrickt, wenn es plötzlich über sie hereinbricht.
13 Und doch habe ich folgenden Fall von Weisheit unter der Sonne erlebt, und er hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht: 14 Es war eine kleine Stadt, in der sich nur wenige Leute befanden; da zog ein mächtiger König gegen sie heran, schloss sie rings ein und ließ gewaltige Belagerungswerke gegen sie aufführen. 15 Nun fand sich in ihr ein armer (oder: geringer), aber weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch denkt mehr an diesen armen Mann. 16 Da sagte ich mir: »Weisheit ist (zwar) besser als Stärke, aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte bleiben ungehört.« 17 Worte der Weisen, die man in Ruhe anhört, sind mehr wert (oder: wirken stärker) als das Brüllen eines Herrschers unter Toren. 18 Weisheit ist besser als Kriegsgerät; aber ein einziger Bösewicht kann viel Gutes verderben.
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24so soll die Gemeinde zwischen dem Totschläger und dem Bluträcher nach diesen Rechtsbestimmungen entscheiden, 25und die Gemeinde soll den Totschläger vor der Gewalttätigkeit des Bluträchers schützen, und die Gemeinde soll ihn in die ihm zustehende Freistadt, in die er sich geflüchtet hatte, zurückbringen, und er soll darin wohnen bleiben bis zum Tode des Hohepriesters, den man mit dem heiligen Öl gesalbt hat. 26Wenn aber der Totschläger aus dem Gebiet der ihm zustehenden Freistadt, in die er geflohen ist, hinausgeht 27und der Bluträcher ihn außerhalb des Gebiets der betreffenden Freistadt antrifft und den Totschläger tötet, so lädt er keine Blutschuld auf sich; 28denn jener hat in der ihm zustehenden Freistadt bis zum Tode des Hohepriesters zu bleiben, und erst nach dem Tod des Hohepriesters darf der Totschläger an den Ort, wo sein Erbbesitz liegt, zurückkehren. 29Diese Rechtsbestimmungen sollen bei euch für eure künftigen Geschlechter in allen euren Wohnsitzen zu Recht bestehen. 30Wenn irgendjemand einen Menschen erschlägt, so soll man den Mörder auf die Aussage von Zeugen mit dem Tode bestrafen; aber das Zeugnis eines einzelnen soll nicht hinreichen, um jemand zum Tode zu verurteilen. 31Ihr dürft auch kein Lösegeld für das Leben eines Mörders, der des Todes schuldig ist, annehmen, vielmehr soll er unbedingt mit dem Tode bestraft werden.
4.Mose 35,24 bis 4.Mose 35,31 - Menge (1939)