1 Gedenke, HErr, dessen, was uns widerfahren ist! Blicke her und sieh unsere Schmach! 2 Unser Erbbesitz ist an Fremde übergegangen, unsere Häuser an Ausländer. 3 Waisen sind wir geworden, vaterlos, unsere Mütter sind wie Witwen. 4 Unser Wasser trinken wir um Geld, nur gegen Zahlung erhalten wir unser eignes Holz. 5 Unsere Verfolger sitzen uns auf dem Nacken, und sind wir ermattet, gönnt man uns keine Ruhe. 6 Den Ägyptern haben wir die Hand gereicht (d.h. uns unterworfen) und den Assyrern, um uns satt zu essen. – 7 Unsere Väter, die gesündigt haben, sind nicht mehr: wir müssen ihre Verschuldungen büßen. (2.Mose 20,5; Jer. 31,29; Hesek. 18,2)
8 Knechte (oder: Sklaven) herrschen über uns: niemand entreißt uns ihrer Hand. 9 Mit Lebensgefahr schaffen wir unser Brot (= Brotkorn) herein, in Angst vor dem Schwert der Wüstenbewohner. 10 Unsere Haut glüht wie ein Ofen von der Fieberglut des Hungers. 11 Ehefrauen haben sie in Zion geschändet, Jungfrauen in den Städten Judas. 12 Fürsten sind von ihrer Hand gehenkt worden, das Ansehen der Ältesten wird nicht geachtet. 13 Jünglinge müssen die Handmühle schleppen, und Knaben wanken unter Lasten von Holz. 14 Die Alten bleiben fern vom Stadttor (d.h. Versammlungsort der Bürger), die Jungen von ihrem Saitenspiel. 15 Geschwunden ist die Freude unsers Herzens, unser Reigentanz hat sich in Trauer verwandelt. 16 Die Krone ist uns vom Haupt gefallen: wehe uns, dass wir gesündigt haben! (Jer. 13,18) 17 Darob ist unser Herz krank geworden, darüber sind unsere Augen umdüstert: 18 über den Zionsberg, der verödet daliegt, auf dem die Füchse ihr Wesen treiben.
19 Du aber, HErr, thronst in Ewigkeit, dein Herrscherstuhl steht fest von Geschlecht zu Geschlecht. 20 Warum willst du uns vergessen für immer, uns verlassen lebenslang? (Ps. 13,2) 21 Führe uns, HErr, zu dir zurück, dass wir umkehren (oder: heimkehren)! Lass unsere Tage erneuert werden wie vor alters! 22 Oder hast du uns gänzlich verworfen? Zürnst du uns unversöhnlich?
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Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Klagelieder 4,14 bis 5,22; Luther (1570): Klagelieder 4,19 bis 5,22
Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).
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31»Lass allen in die Verbannung Weggeführten folgende Botschaft zugehen: „So hat der HErr in Betreff Semajas aus Nehalam gesprochen: Weil Semaja als Prophet bei euch aufgetreten ist, ohne dass ich ihn gesandt habe, und er euch dazu verführt hat, euch auf Lügen zu verlassen, 32darum hat der HErr so gesprochen: Wisset wohl, ich will Semaja aus Nehalam und seine Nachkommen dafür büßen lassen: er soll keinen Nachkommen haben, der inmitten dieses Volkes wohnen bleibt, auch soll er das Glück nicht miterleben, das ich meinem Volke zugedacht habe!“ – so lautet der Ausspruch des HErrn -; „denn er hat zum Ungehorsam gegen den HErrn aufgefordert.“« 1Das Wort, das vom HErrn an Jeremia erging, lautete folgendermaßen: 2So spricht der HErr, der Gott Israels: »Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch! 3Denn wisse wohl: es kommt die Zeit« – so lautet der Ausspruch des HErrn –, »da werde ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda wenden« – so spricht der HErr – »und sie in das Land zurückführen, das ich ihren Vätern gegeben habe: sie sollen es (wieder) in Besitz nehmen.« 4Dies aber sind die Worte, die der HErr in Betreff Israels und Judas ausgesprochen hat; 5ja, so hat der HErr gesprochen: »Banges Geschrei vernehmen wir, Entsetzen voller Unheil! 6Fragt doch nach und seht zu, ob auch ein Mannsbild in Kindesnöte kommen kann! Warum sehe ich denn alle Männer die Hände an die Hüften stemmen wie Frauen in Kindesnöten und alle Gesichter in Totenblässe verwandelt?
Jer. 29,31 bis Jer. 30,6 - Menge (1939)