1 Hierauf erging das Wort des HErrn an mich folgendermaßen: 2 »Menschensohn, richte deine Weissagungen gegen die Hirten Israels und sage zu ihnen: „Zu den Hirten spricht Gott der HErr also: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben! Ist's nicht die Herde, welche die Hirten weiden sollen? (Hesek. 13,2; Jer. 23,1-6) 3 Die Milch habt ihr genossen, mit der Wolle euch bekleidet und die fetten Tiere geschlachtet, aber meine Herde nicht geweidet. 4 Die schwachen Tiere habt ihr nicht gestärkt und die kranken nicht geheilt, die verwundeten nicht verbunden, die versprengten nicht zurückgeholt und die verirrten nicht aufgesucht, sondern mit Gewalt und Härte über sie geschaltet. (Sach. 11,16; 1.Petr. 5,3) 5 So haben denn (meine Schafe) sich zerstreut, weil sie keinen Hirten hatten, und sind in ihrer Zerstreuung eine Beute aller wilden Tiere geworden. (Matth. 9,36) 6 Auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel sind meine Schafe umhergeirrt, und über das ganze Land hin haben meine Schafe sich zerstreut, ohne dass sich jemand um sie gekümmert oder auf sie geachtet hätte.
7 Darum, ihr Hirten, vernehmt das Wort des HErrn! 8 So wahr ich lebe!“ – so lautet der Ausspruch Gottes des HErrn -: „weil meine Schafe geraubt und meine Schafe von allen wilden Tieren des Feldes gefressen worden sind, ohne dass ein Hirt da war, und weil meine Hirten sich nicht um meine Schafe gekümmert, sondern nur sich selbst, aber nicht meine Schafe geweidet haben: (Hesek. 34,2) 9 darum, ihr Hirten, vernehmt das Wort des HErrn! 10 So spricht Gott der HErr: Nunmehr will ich an die Hirten (= gegen die Hirten vorgehen) und will meine Schafe von ihnen zurückfordern und ihrem Hirtenamt ein Ende machen, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden! Nein, ich will meine Schafe ihnen aus dem Rachen reißen, dass sie von ihnen nicht mehr gefressen werden!“«
11 Denn so hat Gott der HErr gesprochen: »Wisset wohl, ich selbst will jetzt nach meinen Schafen sehen und mich ihrer annehmen. 12 Wie ein Hirt sich seiner Herde annimmt, sobald einige von seinen Schafen sich abgesondert haben, so will auch ich mich meiner Schafe annehmen und sie aus all den Orten zurückholen, wohin sie zerstreut worden sind am Tage des Gewölks und des Wetterdunkels. (Luk. 15,4) 13 Herausführen will ich sie aus den Völkern und sie sammeln aus den Ländern und sie in ihr Heimatland zurückbringen; da will ich sie weiden auf den Bergen Israels, in den Talgründen und in allen bewohnten Gegenden des Landes. 14 Auf guter Weide will ich sie weiden, und auf den Bergeshöhen Israels soll ihre Trift sein; dort sollen sie sich auf guter Trift lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels. (Ps. 23,2) 15 Ich selbst will der Hirt meiner Schafe sein und ich selbst sie lagern lassen« – so lautet der Ausspruch Gottes des HErrn. 16 »Die verirrten will ich aufsuchen und die versprengten zurückholen, die verwundeten Tiere verbinden und die kranken gesund machen; die fetten und starken will ich behüten; ich werde sie weiden, wie es recht ist.«
17 »Ihr aber, meine Herde« – so hat Gott der HErr gesprochen -: »ich will nunmehr Gericht halten zwischen den Schafen untereinander und gegenüber den Widdern und den Böcken. (Matth. 25,32) 18 Genügt es euch nicht, die beste Weide abzuweiden? Müsst ihr auch noch das übrige Weideland mit den Füßen zertreten? Ihr habt klares Wasser zu trinken: müsst ihr da noch das übriggebliebene mit euren Füßen aufwühlen, 19 so dass meine Schafe das abweiden, was ihr mit euren Füßen zerstampft habt, und das trinken, was ihr mit euren Füßen aufgewühlt habt?« 20 Darum spricht Gott der HErr so zu ihnen: »Seht, nunmehr will ich selbst Gericht zwischen den fetten und den mageren Schafen halten. 21 Weil ihr die schwachen Tiere alle mit der Seite und Schulter weggedrängt und mit euren Hörnern gestoßen habt, bis ihr sie hinausgetrieben hattet, 22 so will ich nun meinen Schafen zu Hilfe kommen, damit sie euch nicht mehr zur Beute werden, und ich will zwischen den einzelnen Schafen Gericht halten.«
23 »Ich will aber einen einzigen Hirten über sie bestellen, der sie weiden soll, meinen Knecht David: der soll sie weiden, und der soll ihr Hirt sein! (Hesek. 37,24; Joh. 10,12-16; Jer. 30,9; Hos. 3,5) 24 Und ich, der HErr, will ihr Gott sein, und mein Knecht David soll Fürst in ihrer Mitte sein: ich, der HErr, bestimme es so!
25 Und ich will einen Friedensbund mit ihnen schließen und die bösen (= reißenden, schädlichen) Tiere aus dem Lande verschwinden lassen, so dass sie sogar in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen können. (Hesek. 37,26) 26 Ich will ihnen und der ganzen Umgebung meines Hügels Segen verleihen und den Regen zu rechter Zeit fallen lassen: segenspendende Regengüsse sollen es sein. 27 Die Bäume des Feldes sollen ihre Früchte bringen und das Ackerland seinen Ertrag geben; und sie sollen auf ihrem Grund und Boden sicher wohnen und erkennen, dass ich der HErr bin, wenn ich die Stäbe ihres Joches zerbreche und sie aus der Gewalt derer errette, die sie knechten. 28 Sie sollen alsdann nicht mehr eine Beute der Heidenvölker sein, und die Raubtiere des Landes sollen sie nicht mehr fressen, sondern sie sollen in Sicherheit wohnen, ohne dass jemand sie aufschreckt. 29 Und ich will ihnen eine ruhmeswerte (= reichgesegnete) Pflanzung aufsprießen (oder: erstehen) lassen, so dass sie nicht mehr vom Hunger im Lande weggerafft werden und den Hohn der Heidenvölker nicht mehr zu erdulden haben. (Hesek. 36,30) 30 Dann werden sie erkennen, dass ich, der HErr, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie, das Haus Israel, mein Volk sind« – so lautet der Ausspruch Gottes des HErrn. (Hesek. 11,20) 31 »Denn ihr seid meine Schafe (oder: Herde), die Herde meiner Weide, und ich bin euer Gott!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HErrn. (Ps. 100,3)
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Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Hesekiel 33,27 bis 34,14; Hesekiel 34,15 bis 35,8; Luther (1570): Hesekiel 34,1 bis 34,25; Hesekiel 34,25 bis 35,15
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3So sage auch ich euch nun: „Ich werde sie nicht mehr vor euch vertreiben, damit sie euch zu Schlingen (oder: Bedrängern) und ihre Götter euch zum Fallstrick werden!“« 4Als nun der Engel des HErrn diese Drohung gegen alle Israeliten ausgesprochen hatte, fing das Volk laut zu weinen an. 5Daher nannte man jenen Ort Bochim (d.h. Ort der Weinenden); und sie brachten dort dem HErrn Schlachtopfer dar. 6Als nun Josua das Volk entlassen hatte und die Israeliten weggegangen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land in Besitz zu nehmen, 7da diente das Volk dem HErrn, solange Josua lebte und während der ganzen Lebenszeit der Ältesten, welche Josua überlebten und all die großen Taten gesehen hatten, die der HErr an (oder: für) Israel vollbracht hatte. 8Dann starb aber Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HErrn, im Alter von hundertundzehn Jahren, 9und man begrub ihn im Bereich seines Erbbesitzes zu Thimnath-Heres im Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas. 10Als dann auch jenes ganze Geschlecht zu seinen Vätern versammelt war und ein anderes Geschlecht nach ihnen erstand, das vom HErrn und von den Taten, die er an (oder: für) Israel vollbracht hatte, nichts wusste,
Richt. 2,3 bis Richt. 2,10 - Menge (1939)