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2. Chronik 18

Joschafats Verbindung mit Ahab von Israel.

 1  Als Josaphat aber Reichtum und Ehre in Fülle erlangt hatte, verschwägerte er sich mit Ahab (2.Chron. 17,5)  2  und begab sich dann einige Jahre später auf Besuch zu Ahab nach Samaria hinab. Da ließ Ahab für ihn und sein Gefolge Kleinvieh und Rinder in Menge schlachten und beredete ihn, am Feldzuge gegen Ramoth in Gilead teilzunehmen.  3  Der König Ahab von Israel richtete nämlich an den König Josaphat von Juda die Frage: »Willst du mit mir gegen Ramoth in Gilead ziehen?« Da erwiderte er ihm: »Ich will sein wie du: mein Volk (oder Heer) wie dein Volk (oder Heer); ja ich will mit dir zu Felde ziehen!«

 4  Als Josaphat dann dem König von Israel riet, zunächst doch den Willen des HErrn zu erforschen, (2.Kön. 3,11)  5  ließ der König von Israel die Propheten zusammenkommen, vierhundert Mann, und fragte sie: »Sollen wir gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen, oder soll ich es unterlassen?« Sie antworteten: »Ziehe hin, denn Gott wird es dem König in die Hand geben!«  6  Da fragte Josaphat: »Ist hier sonst kein Prophet des HErrn mehr, durch den wir Auskunft erhalten könnten?«  7  Der König von Israel erwiderte dem Josaphat: »Es ist wohl noch einer da, durch den wir den HErrn befragen könnten; aber ich habe nicht gern mit ihm zu tun, denn er weissagt mir niemals Gutes, sondern immer nur Unglück; das ist Micha, der Sohn Jimlas.« Aber Josaphat entgegnete: »Der König wolle nicht so reden!«

 8  Da rief der König von Israel einen Kammerherrn und befahl ihm, schleunigst Micha, den Sohn Jimlas, zu holen.  9  Während nun der König von Israel und der König Josaphat von Juda ein jeder auf seinem Thron in ihren Königsgewändern auf dem freien Platz am Eingang des Stadttores von Samaria saßen und alle Propheten vor ihnen weissagten,  10  machte sich Zedekia, der Sohn Kenaanas, eiserne Hörner und rief aus: »So spricht der HErr: „Mit solchen Hörnern wirst du die Syrer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast!“«  11  Ebenso weissagten auch alle anderen Propheten, indem sie riefen: »Ziehe hin nach Ramoth in Gilead: du wirst Glück haben, denn der HErr wird es dem König in die Hand fallen lassen.«  12  Der Bote aber, der hingegangen war, um Micha zu holen, sagte zu ihm: »Siehe, die (übrigen) Propheten haben dem König einstimmig Glück verheißen; so schließe du dich doch ihrem einmütigen Ausspruche an und prophezeie ebenfalls Glück!«  13  Micha aber antwortete: »So wahr der HErr lebt! Nur was mein Gott mir eingeben wird, das werde ich verkünden!«

 14  Als er nun zum König kam, fragte dieser ihn: »Micha, sollen wir gegen Ramoth in Gilead zu Felde ziehen, oder soll ich es unterlassen?« Er antwortete: »Zieht hin, ihr werdet Glück haben, denn sie werden euch in die Hand geliefert werden!«  15  Da entgegnete ihm der König: »Wie oft soll ich dich beschwören, dass du mir nichts verkündest als die reine Wahrheit im Namen des HErrn?«  16  Da sagte Micha: »Ich habe ganz Israel zerstreut auf den Bergen gesehen wie Schafe, die keinen Hirten haben; der HErr aber sagte: „Diese haben keinen Herrscher mehr: ein jeder (von ihnen) möge in Frieden nach Hause zurückkehren!“«

 17  Da sagte der König von Israel zu Josaphat: »Habe ich dir nicht gesagt, dass er mir niemals Glück, sondern nur Unheil prophezeit?«  18  Micha aber fuhr fort: »Darum vernehmet das Wort des HErrn! Ich habe den HErrn auf seinem Throne sitzen sehen, während das ganze himmlische Heer ihm zur Rechten und zur Linken stand.  19  Da fragte der HErr: „Wer will Ahab, den König von Israel, betören, dass er zu Felde ziehe und bei Ramoth in Gilead falle?“ Da erwiderte der eine dies, der andere das,  20  bis endlich der (oder ein) Geist vortrat, sich vor den HErrn stellte und sagte: „Ich will ihn betören!“ Der HErr fragte ihn: „Auf welche Weise?“  21  Da antwortete er: „Ich will hingehen und zum Lügengeist im Munde aller seiner Propheten werden.“ Da sagte der HErr: „Du sollst ihn betören, und es wird dir auch gelingen! Geh hin und tu so!“  22  Nun denn, siehe! Der HErr hat diesen deinen Propheten einen Geist der Lüge in den Mund gelegt; denn der HErr hat Unglück für dich beschlossen.«

 23  Da trat Zedekia, der Sohn Kenaanas, auf Micha zu und gab ihm einen Backenstreich mit den Worten: »Auf welchem Wege sollte denn der Geist des HErrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?« (2.Chron. 18,10)  24  Micha entgegnete: »Du wirst es an jenem Tage erfahren, an welchem du dich aus einem Gemach in das andere begeben wirst, um dich zu verstecken!«

 25  Hierauf befahl der König von Israel: »Nehmt Micha und führt ihn zum Stadthauptmann Amon und zum königlichen Prinzen Joas zurück  26  und meldet dort: „So hat der König befohlen: Werft diesen Menschen ins Gefängnis und erhaltet ihn notdürftig mit Brot und Wasser am Leben, bis ich wohlbehalten heimkehre!“« (2.Chron. 16,10)  27  Micha antwortete: »Wenn du wirklich wohlbehalten heimkehrst, so hat der HErr nicht durch mich geredet!« Er fügte dann noch hinzu: »Hört dies, ihr Völker alle!«

Ahabs Untergang.

 28  Als hierauf der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, gegen Ramoth in Gilead zu Felde gezogen waren,  29  sagte der König von Israel zu Josaphat: »Ich will mich verkleiden und so in die Schlacht gehen; du aber magst deine gewöhnliche Kleidung anbehalten.« So verkleidete sich denn der König von Israel, und sie zogen in die Schlacht.  30  Der König von Syrien hatte aber den Befehlshabern seiner Kriegswagen den bestimmten Befehl erteilt: »Ihr sollt niemand angreifen, er sei gering oder vornehm, sondern nur den König von Israel!«

 31  Als nun die Befehlshaber der Kriegswagen Josaphat zu Gesicht bekamen, dachten sie, dass er der König von Israel sei, und wandten sich von allen Seiten gegen ihn, um ihn anzugreifen. Da erhob Josaphat ein Geschrei, und der HErr half ihm, indem Gott sie von ihm weglockte.  32  Sobald nämlich die Befehlshaber der Wagen erkannt hatten, dass er nicht der König von Israel sei, wandten sie sich von ihm ab.  33  Ein Mann aber spannte seinen Bogen aufs Geratewohl und traf den König von Israel zwischen den Ringelgurt und den Panzer. Da befahl er seinem Wagenlenker: »Wende um und bringe mich vom Schlachtfelde weg, denn ich bin verwundet!«  34  Da aber der Kampf an jenem Tage immer heftiger entbrannte, blieb der König von Israel dann doch den Syrern gegenüber aufrecht im Wagen stehen bis zum Abend; um die Zeit des Sonnenuntergangs aber starb er.

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Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: 2. Chronik 17,3 bis 18,9; 2. Chronik 18,9 bis 18,31; 2. Chronik 18,32 bis 20,7; Luther (1570): 2. Chronik 17,5 bis 18,9; 2. Chronik 18,9 bis 18,34

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1Im ersten Regierungsjahre Belsazars, des Königs von Babylon, sah (= hatte) Daniel einen Traum (= Traumgesicht), und Erscheinungen traten ihm auf seinem Lager vor die Augen. Darauf schrieb er den Traum nieder und berichtete die Hauptsachen, 2mit folgenden Worten: »Ich, Daniel, hatte in meinem Nachtgesicht eine Erscheinung und sah, wie die vier Winde des Himmels das große Meer (= Weltmeer) erregten (oder: aufwühlten). 3Da stiegen vier gewaltige Tiere aus dem Meere hervor, jedes von dem andern verschieden. 4Das erste sah aus wie ein Löwe, hatte aber Adlerflügel; ich betrachtete es, bis ihm die Flügel ausgerissen wurden und es von der Erde emporgehoben und wie ein Mensch aufrecht auf zwei Füße gestellt und ihm ein Menschenherz gegeben wurde. – 5Darauf erschien ein anderes, zweites Tier, das einem Bären glich; es war nur auf der einen Seite aufgerichtet und hatte drei Rippen im Rachen zwischen seinen Zähnen, und es wurde ihm geboten: „Auf! Friss viel Fleisch!“ – 6Als ich dann wieder hinblickte, sah ich ein anderes Tier, das einem Panther glich, aber vier Vogelflügel auf seinem Rücken hatte; auch vier Köpfe hatte das Tier, und ihm wurde Herrschermacht verliehen. – 7Darauf erschien mir in meinen Nachtgesichten plötzlich ein viertes Tier, schrecklich und furchtbar und außerordentlich stark; es hatte gewaltige Zähne von Eisen (und Klauen von Erz); es fraß und zermalmte und zertrat das, was übriggeblieben war, mit seinen Füßen; es sah ganz anders aus als alle die vorigen Tiere und hatte auch noch zehn Hörner. 8Während ich nun genau auf die Hörner achtgab, sah ich, wie ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen hervorschoß, worauf drei von den ersten Hörnern vor ihm ausgerissen wurden; und jetzt sah ich, dass an diesem Horn Augen wie Menschenaugen saßen und ein Mund, der vermessene Reden führte.«

Dan. 7,1 bis Dan. 7,8 - Menge (1939)