Löwen kamen einst in dem Gebiet von Kleinasien bis nach Indien und in einer verwandten Art in Griechenland vor. Der letzte Löwe in Israel ist wahrscheinlich im 13. Jh. n. Chr. nahe Megiddo getötet worden. Burton (1872) berichtet, dass noch Mitte des 19. Jh. in Syrien Löwen lebten, und im Irak gab es sie noch bis Anfang des 20. Jh. (Burkhardt et. al. 1990).
Als eines der gefährlichsten Tiere der Gegend stellten sie eine Gefahr für Tierzüchter und Reisende dar (Ri 14,5-6; 1. Sam 17,34-35). Schon sein Brüllen erweckte Furcht (Am 3,8). Er wird als Sinnbild für Bedrohung und Gefahr (Ps 10,9; Spr 28,15; Hes 22,25; 1. Petr 5,8) benutzt. Im Gericht wird auch Gottes Eingreifen mit dem Angriff eines Löwen verglichen (Klgl 3,10; Hos 5,14).
Der Löwe ist aber auch ein Sinnbild für Mut (4. Mose 23,24; 1. Chr 12,9; Spr 28,1). Viele Völker benutzten dies Bild und schmückten Prachtbauten damit oder gravierten Löwen auf Siegel ein (vgl. Bilder unten). König Salomo schmückte seinen Thron mit Löwen (1. Kön 10,19) und Löwendarstellungen schmückten den Tempel (1. Kön 7,27-29,36). In Jakobs Segen über seine Söhne wird Juda „ein junger Löwe“ genannt (1. Mose 49,9), und in der Offenbarung ist Jesus „der Löwe aus dem Stamm Juda“ (Offb 5,5) (Hennig et al. 1990, ).
Literatur