Das Mariengrab ist eine griechisch-orthodoxe Kirche. Sie liegt in direkter Nachbarschaft zur Todesangstbasilika (Gethsemane) am Fuß des Ölbergs im Kidrontal vor der Altstadtmauer Jerusalems. Nach altkirchlicher Tradition wird sie als die Grabstätte von Maria, der Mutter Jesu, angesehen. Gestorben soll Maria in der Nähe des Abendmahlsaales im Kreis der Jünger sein. Daran erinnert die römisch-katholische Dormitio-Kirche.
Eine kleine Kirche wurde im 4. Jahrhundert errichtet und 614 n.Chr. von den Persern zerstört. Kreuzfahrer restaurierten und erweiterten sie im 12. Jahrhundert, bevor sie von Saladin nach der Eroberung Jerusalems zerstört wurde. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche durch die Franziskaner erneut aufgebaut. Die heutige Kirche gehört seit 1757 der griechisch-orthodoxen Kirche; die syrisch-orthodoxe, die koptisch-orthodoxe und die äthiopisch-orthodoxe Kirche dürfen sie mitbenutzen.
Es ist uns Gläubigen nützlich, dass wir der Heiligen gedenken, damit wir unseren Glauben stärken, wenn wir sehen, wie ihnen Gnade widerfahren ist, wie ihnen durch Glauben geholfen wurde und man sich ein Beispiel nimmt an ihren guten Werken, jeder nach seinem Vermögen. Durch die Schrift, die Bibel, lässt sich aber nicht belegen, dass man die Heiligen anrufen oder Hilfe bei ihnen suchen soll. Denn es ist allein ein ewiger Versöhner und Mittler zwischen Gott und den Menschen gesetzt, Jesus Christus (1. Tim. 2). Der ist der einzige Heiland, der einzige Oberste Priester, Gnadenstuhl und Vorsprecher bei Gott (Röm. 8). Er allein hat zugesagt, dass er unser Gebet erhören will. Das ist der höchste Gottesdienst gemäß der Bibel, dass man Jesus Christus in allen Nöten und Anliegen von Herzen sucht und anruft (1. Joh. 2). Wenn Jemand sündigt, haben wir einen Fürsprecher bei Gott, der gerecht ist, Jesus Christus. [Confessio 1530]
Im übertragenen Sinn gilt dies auch für den Umgang mit „heiligen Stätten“, mit Orten und Gegenden, wo sich die Geschichten der Bibel zugetragen haben. Es ist uns Gläubigen nützlich beim Lesen der Bibel den Zusammenhang und das Umfeld des Geschehens zu kennen, um ein tieferes Verständnis des biblischen Textes zu erhalten. Die Stätten selbst sind nur Zeugnisse des Geschehens (Joh. 4, 20-24).
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Dok. oibje01013 zuletzt aktualisiert: 08.11.2015