NeÜ bibel.heute > NT > Apostelgeschichte > Kapitel 22

Apostelgeschichte 22

 1  "Liebe Brüder und Väter! Hört, was ich zu meiner Verteidigung sagen kann."  2  Als sie merkten, dass er sie in ihrer Muttersprache anredete, wurden sie ganz still. Er fuhr fort: (Apg. 21,40)  3  "Ich bin ein Jude wie ihr. Geboren wurde ich in Tarsus in der Provinz Zilizien, aber aufgewachsen bin ich hier in Jerusalem. Mein Lehrer war Gamaliel. Bei ihm erhielt ich eine gründliche Ausbildung im Gesetz unserer Väter, und ich kämpfte leidenschaftlich für die Ehre Gottes, so wie ihr es heute auch tut. (Apg. 5,34; Apg. 9,1-29; Apg. 26,9-20)  4  Mit allen Mitteln bin ich gegen die neue Lehre vorgegangen und habe sie bis auf den Tod bekämpft. Männer und Frauen ließ ich in Ketten legen und ins Gefängnis bringen. (Apg. 8,3)  5  Der Hohe Priester und die ganze Ältestenschaft können mir das bezeugen. Von ihnen ließ ich mir Empfehlungsbriefe an die jüdische Gemeinde in Damaskus geben, um auch dort die Anhänger der neuen Lehre gefesselt zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.

 6  Doch auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, geschah etwas. Es war um die Mittagszeit, als mich vom Himmel her plötzlich ein strahlend helles Licht von allen Seiten umgab.  7  Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?'  8  'Wer bist du, Herr?', fragte ich, und die Stimme erwiderte: 'Ich bin der, den du verfolgst – Jesus von Nazaret.'  9  Meine Begleiter sahen zwar das Licht, verstanden aber nicht, was die Stimme sagte.  10  Ich fragte: 'Was soll ich tun, Herr?' – 'Steh auf und geh nach Damaskus', erwiderte der Herr. 'Dort wirst du alles erfahren, was dir zu tun aufgetragen ist.'

 11  Die strahlende Herrlichkeit des Lichtes hatte mich aber so geblendet, dass ich nichts mehr sehen konnte. Meine Begleiter mussten mich bei der Hand nehmen und nach Damaskus führen.  12  Dort wohnte ein gewisser Hananias, ein frommer und gesetzestreuer Mann, der bei allen Juden in der Stadt hoch angesehen war.  13  Der suchte mich auf und sagte zu mir: 'Lieber Bruder Saul, du sollst wieder sehen können!' Im gleichen Augenblick sah ich ihn vor mir stehen. Ich konnte wieder sehen.  14  Er sagte: 'Der Gott unserer Väter hat dich erwählt, seinen Willen zu erkennen. Er hat dich dazu bestimmt, den Gerechten zu sehen und einen Ruf aus seinem Mund zu hören.  15  Denn du sollst sein Zeuge sein und allen Menschen von dem berichten, was du gesehen und gehört hast.  16  Also, was zögerst du noch? Steh auf und lass dich taufen! Ruf den Namen des Herrn an und lass dich reinwaschen von deinen Sünden!'

 17  Als ich dann wieder nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, hatte ich eine Vision.  18  Ich sah den Herrn, und der sagte zu mir: 'Verlass Jerusalem auf dem schnellsten Weg, denn die Leute hier werden nicht annehmen, was du ihnen als mein Zeuge über mich sagst.'  19  Ich erwiderte: 'Herr, sie wissen aber doch, dass ich von einer Synagoge zur anderen ging, um die, die an dich glauben, verhaften und auspeitschen zu lassen.  20  Und sie wissen auch, dass ich damals, als dein Zeuge Stephanus sein Leben ließ, ganz damit einverstanden war und die Kleidung seiner Mörder bewachte.' (Apg. 7,57; Apg. 8,1)  21  Doch er befahl mir: 'Geh, denn ich will dich weit weg zu den anderen Völkern senden!'" (Apg. 13,2)

Paulus und der Kommandant

 22  Bis zu diesem Wort hatte die Menge ruhig zugehört. Doch jetzt begannen sie zu schreien: "Weg mit ihm! Bringt ihn um! So einer darf nicht leben!" (Apg. 21,36)  23  Sie tobten, rissen sich die Kleider vom Leib und warfen Staub in die Luft.  24  Da befahl der Kommandant, Paulus in die Burg zu bringen. Er wollte ihn unter Peitschenhieben verhören lassen, um herauszubringen, weshalb die Menge ihn so hasserfüllt angeschrien hatte.  25  Als die Soldaten ihn für die Auspeitschung festbanden, sagte Paulus zu dem dabeistehenden Hauptmann: "Ist es bei euch denn erlaubt, einen römischen Bürger auszupeitschen, noch dazu ohne Gerichtsverfahren?" (Apg. 16,37; Apg. 23,27)  26  Als der Hauptmann das hörte, lief er zum Kommandanten und sagte: "Weißt du, was du da tust? Der Mann hat das römische Bürgerrecht!"  27  Da ging der Kommandant selbst zu Paulus und fragte ihn: "Stimmt es, dass du römischer Bürger bist?" – "Ja, das stimmt", erwiderte Paulus.  28  "Mich hat es eine Menge Geld gekostet, dieses Bürgerrecht zu bekommen", sagte der Kommandant. "Und ich besitze es seit meiner Geburt", entgegnete Paulus.  29  Die Männer, die ihn verhören sollten, ließen sofort von ihm ab. Und der Kommandant bekam es mit der Angst zu tun, weil er einen römischen Bürger hatte fesseln lassen.  30  Weil er aber genau wissen wollte, was die Juden ihm vorwarfen, ordnete er am nächsten Tag eine Zusammenkunft der Hohen Priester und des ganzen Hohen Rates an. Er ließ Paulus die Ketten abnehmen und stellte ihn vor die Versammlung.

 

© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
www.derbibelvertrauen.deDirekt zur Originalseite

Textvergleich

Luther (1912)   Luther (Strongs)   Elberfelder (1905)   Menge (1939)   Schlachter (1951)   Vers für Vers Vergleich

Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Griechisch: Apostelgeschichte 21,24 bis 22,5; Apostelgeschichte 22,5 bis 22,30; Luther (1570): Apostelgeschichte 21,28 bis 22,12; Apostelgeschichte 22,12 bis 23,6

Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).

Bibeltext in griechischer Sprache mit Wort für Wort Übersetzung (englisch), Wortkonkordanz (Strong-Verzeichnis) zur Bedeutung des jeweiligen griechischen Wortes und weiteren Informationen finden Sie unter biblehub.com (in neuem Fenster): Ganzes Kapitel anzeigen oder einen einzelnen Vers direkt anzeigen (die Versnummerieung kann abweichend sein) Vers 1, Vers 2, Vers 3, Vers 4, Vers 5, Vers 6, Vers 7, Vers 8, Vers 9, Vers 10, Vers 11, Vers 12, Vers 13, Vers 14, Vers 15, Vers 16, Vers 17, Vers 18, Vers 19, Vers 20, Vers 21, Vers 22, Vers 23, Vers 24, Vers 25, Vers 26, Vers 27, Vers 28, Vers 29, Vers 30.

Text-Tools

Um einzelne Verse für eine Textverarbeitung in die Zwischenablage zu kopieren, können Sie oben auf eine Versnummer klicken. Der Textverweis wird mitkopiert. Das gesamte Kapitel oder Teile daraus kann hier kopiert werden .

 

Zufallsbilder

Biblische Orte - Emmaus - Weinpresse
Tiere in der Bibel - Steinbock
Biblische Orte - Petra (al-Batra) - Cardo
Biblische Orte - Mosaikkarte des Heiligen Landes in Madaba
Biblische Orte - Taufstelle
Biblische Orte - Berg Hor - Aarons Grab
Biblische Orte - Taufstelle Yardenit
Orte in der Bibel: Jerusalem - Ansicht der Stadt von Süden
Biblische Orte - Mosaikkarte des Heiligen Landes in Madaba
Biblische Orte - Eilat

 

Zufallstext

12Sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort geführt hatte. 13Der Priester des Zeustempels vor der Stadt ließ Stiere und Kränze zum Stadttor schaffen und wollte den Aposteln zusammen mit der Bevölkerung Opfer bringen. 14Als Barnabas und Paulus davon hörten, rissen sie entsetzt ihre Obergewänder ein, rannten in die Menge und riefen: 15"Ihr Leute, was macht ihr da? Wir sind doch auch nur Menschen, genau wie ihr! Unsere Botschaft ist doch, dass ihr euch gerade von diesen Nichtigkeiten zu dem lebendigen Gott bekehren sollt. Das ist der Gott, der den Himmel, die Erde, das Meer und alles darin geschaffen hat. 16In der Vergangenheit ließ er alle nichtjüdischen Völker zwar ihre eigenen Wege gehen, 17doch hat er sie nicht ohne Zeugnis von sich gelassen, indem er ihnen Gutes tat. So hat er euch vom Himmel her Regen geschenkt und gab euch immer wieder reiche Ernten. Er hat euch satt und froh gemacht." 18Selbst mit diesen Worten konnten sie die Volksmenge nur mühsam davon abhalten, ihnen Opfer zu bringen. 19Aber dann kamen Juden aus Antiochia und Ikonion. Sie schafften es, die Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Dann steinigten sie Paulus. Und als sie ihn für tot hielten, schleiften sie ihn zur Stadt hinaus.

Apg. 14,12 bis Apg. 14,19 - NeÜ bibel.heute (2019)