1 Während Apollos in Korinth war, zog Paulus durch das kleinasiatische Hochland und kam dann nach Ephesus. Dort traf er einige Männer, die er zunächst für Jünger des Herrn hielt. 2 Er fragte sie: "Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?" Sie erwiderten: "Wir haben noch nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist schon gekommen ist." (Apg. 2,38) 3 "Was für eine Taufe habt ihr denn empfangen?", fragte er weiter. "Die Taufe des Johannes", erwiderten sie. 4 Da sagte Paulus: "Johannes rief die Menschen auf, ihre Einstellung zu ändern, und taufte sie dann. Doch er sagte ihnen dabei, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommen würde: an Jesus." (Matth. 3,11) 5 Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen von Jesus, dem Herrn, taufen. 6 Und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie. Da lobten sie Gott in fremden Sprachen und redeten, was er ihnen eingab. (Apg. 8,17; Apg. 10,44; Apg. 10,46) 7 Etwa zwölf Männer gehörten zu dieser Gruppe.
8 In den nächsten drei Monaten ging Paulus regelmäßig in die Synagoge und konnte dort frei und offen sprechen. Er diskutierte mit den Juden über das Reich Gottes und überzeugte sie. 9 Doch einige von ihnen verschlossen sich der Botschaft und waren nicht bereit, sich ihr zu unterstellen. Als sie dann den Weg des Glaubens vor der ganzen Versammlung verspotteten, brach Paulus den Kontakt zu ihnen ab. Zusammen mit denen, die Jünger des Herrn geworden waren, trennte er sich von der Synagogengemeinde und sprach von nun an täglich im Lehrsaal eines gewissen Tyrannus[*]Tyrannus. Philosophen hielten ihre Vorlesungen häufig in gemieteten Sälen. Gewöhnlich endeten sie gegen Mittag. Deshalb ist der Zusatz in einem griechischen Manuskript, dass Paulus täglich von 11 bis 16 Uhr lehrte, durchaus einleuchtend. Paulus wird die "Jünger" dort nicht nur ausgebildet, sondern sie auch zum Verkündigungsdienst in die Provinz geschickt haben.. 10 Das tat er zwei Jahre lang, sodass im Laufe der Zeit die gesamte Bevölkerung der Provinz Asia – Juden wie Nichtjuden – die Botschaft des Herrn hörte. 11 Außerdem ließ Gott ganz ungewöhnliche Wunder durch Paulus geschehen. (Apg. 14,3; 2.Kor. 12,12) 12 Die Leute nahmen sogar Schweißtücher[*]Das Schweißtuch war eine Art großes Taschentuch, mit dem man sich den Schweiß vom Gesicht wischte. oder Schürzen, die er getragen hatte, und legten sie auf Kranke, worauf die Krankheiten verschwanden und böse Geister ausfuhren. (Apg. 5,15)
13 Nun versuchten auch einige der umherziehenden jüdischen Geisterbeschwörer den Namen des Herrn, den Namen Jesus, bei ihren Geisteraustreibungen zu benutzen. Sie sagten dann: "Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus verkündigt." (Luk. 9,49) 14 Es waren besonders die sieben Söhne eines gewissen Skevas, eines jüdischen Hohen Priesters[*]Hoher Priester. Entweder war er tatsächlich ein Mitglied der jüdischen Tempelaristokratie, oder er hatte sich diesen Titel einfach angeeignet, was bei Magiern durchaus üblich war., die das taten. 15 Doch bei einer dieser Gelegenheiten sagte der böse Geist in dem Besessenen: "Jesus kenne ich, und wer Paulus ist, weiß ich auch. Aber ihr, wer seid denn ihr?" 16 Und der Besessene stürzte sich auf sie und warf sie zu Boden. Er setzte ihnen so zu, dass sie halbnackt und zerschunden aus dem Haus fliehen mussten. 17 Die Geschichte war bald in ganz Ephesus bekannt. Juden und Nichtjuden wurden von Furcht gepackt, und der Name des Herrn Jesus wurde geehrt und gepriesen.
18 Nun traten viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, vor die Gemeinde und bekannten, sich auch mit okkulten Praktiken abgegeben zu haben. 19 Eine ganze Anzahl von ihnen brachte ihre Zauberbücher und verbrannte sie öffentlich. Man schätzte ihren Wert auf 50.000 Silberdrachmen.[*]Die Drachme, eine Silbermünze, entsprach etwa dem Tagelohn eines Arbeiters. 50.000 Drachmen waren mehr als acht Talente, etwa 4 Millionen Euro. 20 So erwies die Botschaft des Herrn ihre Macht und breitete sich immer weiter aus. (Apg. 12,24)
21 Nach diesen Ereignissen beschloss Paulus, über Mazedonien und Achaja nach Jerusalem zu reisen. Er sagte: "Und wenn ich dort gewesen bin, muss ich auch Rom sehen." (Apg. 23,11) 22 Er schickte zwei seiner Mitarbeiter, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien voraus, blieb selbst aber noch eine Zeit lang in der Provinz Asia. (2.Tim. 4,20)
23 Um jene Zeit kam es in Ephesus wegen des neuen Glaubens zu schweren Unruhen. (2.Kor. 1,8-9) 24 Ein Silberschmied namens Demetrius verschaffte den Kunsthandwerkern in der Stadt mit Nachbildungen vom Tempel der Artemis[*]Artemis. Göttin der Jagd und der Fruchtbarkeit (römisch: Diana). Ihr Tempel in Ephesus galt als eines der sieben Weltwunder der Antike. einen guten Gewinn. 25 Eines Tages rief Demetrius alle, die in diesem Gewerbe beschäftigt waren, zusammen. "Männer", sagte er, "ihr wisst, dass wir diesem Gewerbe unseren Wohlstand verdanken. 26 Nun habt ihr sicher schon erfahren, dass dieser Paulus den Leuten einredet, Götter, die von Menschen geformt werden, seien keine Götter. Mit diesem Gerede hat er nicht nur hier in Ephesus Erfolg, sondern fast in der ganzen Provinz Asia. 27 Aber es geht ja nicht nur darum, dass unser Berufsstand in Misskredit gerät, nein, es besteht auch die Gefahr, dass die Achtung vor dem Tempel der großen Göttin Artemis verloren geht. Am Ende kommt es noch dahin, dass die Göttin selbst ihr Ansehen einbüßt – sie, die heute in der ganzen Asia und überall in der römischen Welt für ihre herrliche Größe verehrt wird."
28 Als sie das hörten, wurden sie von Wut gepackt und schrien: "Groß ist die Artemis von Ephesus!" 29 Die ganze Stadt geriet in Aufruhr und alle stürmten einmütig ins Theater.[*]Theater. Das Amphitheater fasste etwa 25.000 Menschen. Dabei schleppten sie zwei Reisegefährten des Paulus, die Mazedonier Gajus und Aristarch, mit. (Apg. 20,4) 30 Als Paulus selbst unter das Volk gehen wollte, ließen die Jünger es nicht zu. 31 Einige von den obersten Beamten der Provinz, die Paulus freundschaftlich verbunden waren, warnten ihn durch Boten davor, ins Theater zu gehen. 32 Dort herrschte ein großes Durcheinander. Die einen schrien dies, die anderen das, und die meisten wussten nicht einmal, weshalb sie zusammengekommen waren. 33 Die Juden schickten Alexander nach vorn, und einige aus der Menge erklärten ihm den Anlass. Alexander wollte sich dann mit einer Handbewegung Gehör verschaffen, um eine Erklärung abzugeben. 34 Doch als sie merkten, dass er ein Jude war, begannen alle wie aus einem Mund zwei Stunden lang zu schreien: "Groß ist die Artemis von Ephesus!" 35 Schließlich gelang es dem Stadtsekretär[*]Stadtsekretär. Einer der höchsten Verwaltungsbeamten, verantwortlich für die Einberufung von Volksversammlungen., die Menge zu beruhigen. "Männer von Ephesus", rief er, "gibt es denn einen Menschen in der Welt, der nicht wüsste, dass die Stadt Ephesus die Beschützerin der großen Artemis und ihres vom Himmel gefallenen Abbilds ist? 36 Weil das völlig unbestreitbar ist, beruhigt euch also und lasst euch zu keiner unüberlegten Sache hinreißen. 37 Ihr habt diese Männer hergeschleppt, obwohl sie weder den Tempel beraubt noch unsere Göttin gelästert haben. 38 Wenn Demetrius und seine Kunsthandwerker Anklage gegen jemand erheben wollen, so gibt es dafür Gerichtstage und den Prokonsul[*]Prokonsul. Der Statthalter einer Provinz, die hier dem römischen Senat unterstand, sprach regelmäßig in der Hauptstadt des Gerichtsbezirks Recht und war für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zuständig.. Dort können sie sich gegenseitig verklagen. 39 Wenn ihr aber irgendwelche anderen Forderungen habt, so wird das in einer ordentlichen Bürgerversammlung entschieden. 40 Wir stehen nämlich in Gefahr, dass man uns wegen der heutigen Vorkommnisse der Rebellion anklagt, denn wir können keinen triftigen Grund für diesen Aufruhr nennen." Danach löste er die Versammlung auf.
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17Weiter ließ der König einen großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit purem Gold überziehen. 18Der Thron hatte sechs Stufen und oben eine feststehende goldene Fußbank. Zu beiden Seiten des Sitzes befanden sich Armlehnen, neben denen zwei Löwenfiguren standen. 19Auch auf jeder der sechs Stufen stand rechts und links je eine Löwenfigur. Noch nie ist so etwas für ein Königreich geschaffen worden. 20Alle Trinkgefäße Salomos waren aus reinem Gold und auch sämtliche Gegenstände, die zum Libanonwaldhaus gehörten. Silber war zur Zeit Salomos wertlos; 21denn der König hatte eine Flotte, die mit den Leuten Hirams bis nach Tarschisch fuhr. Alle drei Jahre kam die Tarschisch-Flotte und brachte Gold und Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen. 22Somit übertraf König Salomo alle anderen Könige der Erde an Reichtum und Weisheit; 23und alle Könige suchten ihn auf, um sich persönlich von der Weisheit zu überzeugen, die Gott ihm verliehen hatte. 24Alle brachten ihm Geschenke mit: silberne und goldene Gegenstände, Festgewänder und Waffen, kostbare Öle, Pferde und Maultiere. So ging es Jahr um Jahr.
2.Chron. 9,17 bis 2.Chron. 9,24 - NeÜ bibel.heute (2019)