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Esra 4

Wiederaufbau des Tempels (4-6)

Widerstände gegen den Aufbau Jerusalems

 1  Als die Feinde von Juda und Benjamin erfuhren, dass die Heimkehrer dabei waren, Jahwe, dem Gott Israels, einen Tempel zu bauen,  2  kamen sie zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und sagten: "Lasst uns gemeinsam bauen! Wir dienen doch dem gleichen Gott wie ihr! Seit der Zeit des Assyrerkönigs Asarhaddon[*]Asarhaddon. 681-669 v.Chr. König von Assyrien, der die aggressive Umsiedlungspolitik seiner Vorgänger fortführte (seit dem Fall Samarias 721 v.Chr.). Die derzeitigen Gegner der Heimkehrer konnten ihren Stammbaum im Gebiet Israels bis zu Asarhaddon zurückverfolgen., der uns hier angesiedelt hat, bringen wir ihm Opfer." (2.Kön. 17,24; 2.Kön. 17,33; 2.Kön. 19,37)  3  Doch Serubbabel, Jeschua und die Sippenoberhäupter erwiderten: "Es geht nicht, dass ihr mit uns zusammen ein Haus für unseren Gott baut. Wir allein dürfen den Tempel für Jahwe, den Gott Israels, bauen. So hat es uns Kyrus, der König von Persien, befohlen." (Esra 1,3)  4  Von da an versuchten die Leute, die schon vorher im Land wohnten, die Heimgekehrten mutlos zu machen und vom Bauen abzuschrecken.[*]Das begann wohl schon im Jahr der Grundsteinlegung des zweiten Tempels 536 v. Chr.  5  Sie bestachen sogar einige Beamte von König Kyrus, um die Pläne der Heimkehrer zu vereiteln. Diese Politik verfolgten sie bis in die Zeit des Perserkönigs Darius[*]Gemeint ist Darius I. 522-486 v.Chr. Der Widerstand der Landbewohner hatte einen 16-jährigen Baustopp zur Folge.. (Esra 4,24)

 6  In der Regierungszeit des Ahasveros[*]Ahasveros ist ein Königstitel und bedeutet etwa "der ehrwürdige König". Gemeint ist wahrscheinlich Kambyses, ein Sohn von Kyrus, der von 530 bis 522 v. Chr. regierte, oder der Ahasveros aus dem Buch Ester, der mit Xerxes (486-465 v.Chr.) identifiziert wird., gleich am Anfang seiner Herrschaft, erhoben die Gegner der Juden schriftlich Anklage gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem.

 7  Und in den Tagen von Artasasta[*]Artasasta ist auch ein Königstitel und bedeutet etwa "der erhabene König". Gemeint ist wahrscheinlich Artaxerxes I., der von 465 bis 424 v.Chr. regierte, siehe Esra 7,1. schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und ihre Amtskollegen einen Brief an den persischen König. Der Text war in aramäischer Schrift[*]aramäischer Schrift. Kapitel 4,8 bis 6,18 enthält vorwiegend offizielle Korrespondenz auf Aramäisch, die in den hebräisch geschriebenen Text eingefügt wurde. und Sprache verfasst worden.

 8  Rehum, der Befehlshaber Samarias, und Schimschai, sein Sekretär, verfassten also folgendes Schreiben gegen den Wiederaufbau Jerusalems und schickten es an König Artasasta.  9  Als Absender werden genannt: der Befehlshaber Rehum, der Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen, die Richter, die Beamten, die Schreiber und die Verwalter, sodann die Leute aus Erech, Babel und Susa – das sind Elamiter –  10  sowie die Vertreter der übrigen Volksgruppen, die der große und berühmte Assurbanipal[*]Assurbanipal. Der letzte große assyrische König, 669-630 v.Chr., berühmt durch seine Bibliothek in Ninive. Vielleicht war es der in 2. Könige 17,24 ungenannte König. in die Städte Samarias und das übrige Gebiet westlich des Euphrat umgesiedelt hat. (Esra 4,2)  11  Das Schreiben lautet: "An König Artasasta von seinen Untertanen westlich des Euphrat.  12  Wir haben dem König Folgendes zu melden: Die Juden, die aus deiner Nähe weggezogen und zu uns nach Jerusalem gekommen sind, wollen die böse, aufrührerische Stadt wieder aufbauen. Sie errichten Mauern und bessern Fundamente aus.[*]bessern Fundamente aus. Das bezieht sich wahrscheinlich auf die Gruppe von Juden, die 457 v.Chr. mit Esra zurückkehrt war.  13  Wir geben dem König zu bedenken, dass die Bewohner dieser Stadt keine Steuern, Abgaben und Zölle mehr zahlen werden, sobald ihre Mauern wieder stehen. Das wird zum Nachteil des Königshauses sein.  14  Weil wir nun dem König Treue geschworen[*]Treue geschworen. Wörtlich: Das Salz des Palastes gegessen, d.h. den Amtseid abgelegt. Damals wurde ein Bund oft mit Salz besiegelt. haben, können wir nicht tatenlos zusehen, wie der König bloßgestellt wird. Darum erstatten wir Bericht und schlagen vor,  15  in den Chroniken deiner Vorgänger nachzuforschen. Dort wirst du den sicheren Beweis finden, dass diese Stadt immer schon rebellisch war und den Königen und Statthaltern viel Schaden zugefügt hat. Ihre Bewohner sind seit jeher Unruhestifter gewesen, und darum wurde die Stadt ja auch zerstört.  16  Wir machen den König darauf aufmerksam: Wenn diese Stadt wieder aufgebaut wird und ihre Mauern wiederhergestellt sind, wird die ganze Westeuphrat-Provinz dem König verloren gehen."

 17  Der König ließ folgende Antwort übermitteln: "An den Befehlshaber Rehum, den Sekretär Schimschai und ihre Amtskollegen in Samaria und in der ganzen Westeuphrat-Provinz meinen Gruß.  18  Der Brief, den ihr an uns geschickt habt, ist mir Wort für Wort vorgelesen worden.  19  Ich habe daraufhin in den Chroniken nachforschen lassen und herausgefunden, dass diese Stadt sich seit jeher gegen die Könige aufgelehnt hat; immer wieder gab es Aufruhr und Empörung in ihr.  20  Dort haben Könige regiert, die ihre Herrschaft über das ganze Land westlich des Euphrat ausdehnten und von den Bewohnern Abgaben, Steuern und Zölle erhoben haben.  21  Darum sollt ihr den Leuten dort befehlen, die Bauarbeiten einzustellen. Jerusalem darf erst wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst es ausdrücklich anordne.  22  Seid auf der Hut, dass diese Angelegenheit nicht verzögert wird und kein Schaden für das Königshaus entsteht!"

 23  Sobald das Schreiben des Königs vor Rehum, Schimschai und ihren Kollegen verlesen worden war, machten sie sich schnellstens auf den Weg nach Jerusalem und hinderten die Juden mit Waffengewalt am Weiterbau.

Tattenais Brief an Darius

 24  Schon vorher war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem verhindert worden. Bis zum zweiten Regierungsjahr des Perserkönigs Darius[*]zweiten ... Darius. 520 v.Chr., siehe Esra 4,5. ruhte der Bau. (Esra 4,5; Esra 6,15)

 

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1Im Oktober desselben Jahres kam Jischmaël Ben-Netanja, der Enkel Elischamas, in Begleitung von zehn anderen Männern zu Gedalja nach Mizpa. Jischmaël gehörte zur königlichen Familie und war einer von den Oberen des Königs gewesen. Als sie zusammen beim Gastmahl saßen, 2fielen Jischmaël und seine zehn Männer plötzlich mit gezogenen Schwertern über Gedalja Ben-Ahikam her. Sie töteten den Enkel Schafans, den doch der König von Babylon als Statthalter für das Land eingesetzt hatte. 3Jischmaël ließ auch alle Judäer, die sich bei Gedalja in Mizpa aufhielten, niedermachen und ebenso die chaldäischen Soldaten, die er dort fand. 4Am nächsten Tag, als noch niemand von der Ermordung Gedaljas erfahren hatte, 5näherten sich 80 Männer aus Sichem, Schilo und Samaria. Sie hatten ihre Bärte abgeschnitten, ihre Gewänder eingerissen und ihre Haut blutig geritzt und wollten nach Jerusalem, um Weihrauch und Speisopfer in das Haus Jahwes zu bringen. 6Jischmaël Ben-Netanja ging ihnen von Mizpa aus weinend entgegen und lud sie ein: "Kommt zu Gedalja Ben-Ahikam!" 7Als sie aber in der Stadt waren, stachen er und seine Männer sie nieder und warfen ihre Leichen in eine Zisterne. 8Nur zehn von ihnen ließ Jischmaël am Leben, denn sie hatten ihn angefleht: "Töte uns nicht! Wir geben dir alle unsere Vorräte an Weizen, Gerste, Öl und Honig, die wir auf dem Feld draußen versteckt haben."

Jer. 41,1 bis Jer. 41,8 - NeÜ bibel.heute (2019)