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2. Könige 25

Der Weg in die babylonische Gefangenschaft (25)

 1  Daraufhin zog Nebukadnezzar erneut mit einem Heer gegen Jerusalem und ließ einen Belagerungswall rings um die Stadt aufschütten. Die Belagerung begann im neunten Regierungsjahr Zidkijas, am 10. Januar[*]Januar. Wörtlich: im 10. Monat. Es war das Jahr 588 v.Chr. Zum Datum siehe unter Schaltmonat im Vorwort des Übersetzers.,  2  und dauerte bis ins elfte Regierungsjahr Zidkijas.[*]Zidkijas. Also von 588 bis 586 v.Chr.  3  Zuletzt hatte der Hunger in der Stadt überhandgenommen. Für das einfache Volk war nichts mehr zu essen da. Am 9. Juli[*]Juli. Wörtlich: des 4. Monats. Die Belagerung dauerte also (mit Unterbrechung, vgl. Jeremia 37,5) zweieinhalb Jahre.  4  wurde eine Bresche in die Stadtmauer geschlagen. In der Nacht darauf floh der König mit seinen Soldaten durch den Torweg zwischen den beiden Mauern am Königsgarten und durchbrach den Belagerungsring. Er versuchte, in Richtung der Araba[*]Als Araba wird der Jordangraben bezeichnet, der sich von Nord nach Süd durch ganz Israel zieht, sogar noch über das Tote Meer hinaus bis nach Elat. Er ist zwischen 12,5 und 22,5 km breit und befindet sich fast überall unter der Höhe des Meeresspiegels, am Toten Meer 394 m unter NN. zu entkommen.  5  Doch die chaldäischen Truppen nahmen die Verfolgung auf und holten Zidkija in der Araba bei Jericho[*]bei Jericho. Das war eine Strecke von etwa 25 km bei einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Meter. ein.  6  Sie nahmen den König gefangen und brachten ihn nach Ribla[*]Ribla. Siehe 2. Könige 23,33. vor den König von Babylon, der das Urteil über ihn sprach.  7  Zidkija musste zusehen, wie seine Söhne abgeschlachtet wurden; dann stach man ihm die Augen aus und brachte ihn in Ketten nach Babylon.

Die Zerstörung Jerusalems

 8  Es war das 19. Regierungsjahr des Königs Nebukadnezzar von Babylon. Am 7. August[*]August. Wörtlich: des 5. Monats. Das war etwa einen Monat nach Eroberung der Stadt im Jahr 586 v.Chr. traf Nebusaradan, der Befehlshaber der königlichen Leibwache, einer der engsten Vertrauten des Königs, in Jerusalem ein.  9  Er ließ den Tempel Jahwes, den Königspalast und alle großen Häuser niederbrennen.  10  Seine Truppen zerstörten auch die ganze Stadtmauer.  11  Dann ließ Nebusaradan den Rest der Einwohner und alle, die zum König von Babel übergelaufen waren, gefangen nehmen und in die Verbannung führen.  12  Nur einige Leute vom einfachen Volk ließ er zurück, um die Äcker und Weinberge zu bestellen.

 13  Die Chaldäer zertrümmerten die beiden Bronzesäulen, die vor dem Haus Jahwes standen, ebenso die Kesselwagen und das bronzene "Meer"[*]Meer. Siehe 2. Könige 16,17. und schafften das Metall nach Babylon. (Jer. 27,19-22)  14  Sie nahmen auch die Töpfe und Schaufeln, die Messer, die Schalen und alle anderen Bronzegegenstände mit, die für den Tempeldienst gebraucht worden waren.  15  Auch die Feuerpfannen und Sprengschalen, überhaupt alles, was aus reinem Gold und Silber war, nahm der Befehlshaber der Leibwache mit.  16  Für die beiden Säulen, das "Meer" und die Kesselwagen im Haus Jahwes hatte Salomo eine ungeheure Menge Bronze verarbeitet. (1.Kön. 7,15; 1.Kön. 7,23; 1.Kön. 7,27)  17  Jede der Säulen war neun Meter hoch, und auf jeder ruhte ein Kapitell von anderthalb Meter Höhe[*]Wörtlich: 3 Ellen. Nach 1. Könige 7,15-22 und Jeremia 52,22 waren die Kapitelle 5 Ellen, also etwa 2,50 m hoch. Wenn man diese Angaben und die aus 1. Könige 7 zugrunde legt, betrug das Gewicht jeder Säule insgesamt etwa 40 Tonnen., das ringsum mit einem Gitterwerk und mit Granatäpfeln verziert war, alles aus Bronze.

 18  Der Befehlshaber der Leibwache ließ den obersten Priester Seraja festnehmen, dazu seinen Stellvertreter Zefanja und die drei für die Torwache verantwortlichen Priester.  19  In der Stadt fanden sich noch der Hofbeamte, der für die Soldaten zuständig gewesen war, fünf Männer, die zu den Vertrauten des Königs gehört hatten, der Beamte, der für die Musterung des Heeres verantwortlich war, und 60 seiner Männer.  20  Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, brachte sie nach Ribla zum König von Babel.  21  Dieser ließ sie dort, in der Provinz Hamat, hinrichten. – So wurde das Volk von Juda in die Verbannung geführt. (2.Kön. 23,33)

Der Statthalter Gedalja

 22  Über den Rest der Bevölkerung von Juda, die Nebukadnezzar im Land übrig gelassen hatte, setzte er Gedalja Ben-Ahikam, den Enkel Schafans, als Statthalter ein.  23  Als nun die Truppenführer, die entkommen waren, davon erfuhren, kamen sie mit ihren Leuten zu Gedalja nach Mizpa[*]Mizpa liegt 12 km nördlich von Jerusalem.. Es waren Jischmaël Ben-Netanja, Johanan Ben-Kareach, Seraja Ben-Tanhumet aus Netofa und Jaasanja aus Maacha.  24  Gedalja versprach ihnen unter Eid: "Ihr müsst keine Angst vor den Chaldäern haben. Bleibt im Land und dient dem König von Babylon! Dann wird euch nichts geschehen."

 25  Doch im Oktober[*]im Oktober. Wörtlich: im 7. Monat. Also zwei Monate nach der Tempelzerstörung im Jahr 586 v. Chr. kam Jischmaël Ben-Netanja wieder nach Mizpa. Er war der Enkel von Elischama und stammte aus der königlichen Familie und hatte zehn Männer mitgebracht. Sie töteten Gedalja und alle Judäer und Chaldäer, die bei ihm waren.  26  Daraufhin floh die ganze Bevölkerung Judas, Klein und Groß, mit den Truppenführern nach Ägypten, denn sie fürchteten die Rache der Chaldäer.

Jojachins Begnadigung

 27  In dem Jahr, als Ewil-Merodach König von Babylonien wurde, begnadigte er König Jojachin von Juda und holte ihn aus dem Gefängnis. Das geschah im 37. Jahr der Gefangenschaft Jojachins, am 27. März[*]März. Wörtlich: des 12. Monats. Es war im Jahr 561 v. Chr.. (2.Kön. 24,15)  28  Er behandelte ihn freundlich und gab ihm eine Ehrenstellung unter den Königen, die nach Babylon gebracht worden waren.  29  Jojachin durfte seine Gefängniskleidung ablegen und zeitlebens an der Tafel des Königs speisen.  30  Der König sorgte auch sonst für seinen Unterhalt. Bis zu seinem Lebensende bekam er täglich, was er brauchte.

 

© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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