1 An dem Tag, als Jahwe Elija im Sturm zum Himmel auffahren lassen wollte, hatte der Prophet gerade Gilgal[*]Mit Gilgal ist hier nicht der Ort in der Nähe des Jordan gemeint, sondern wahrscheinlich Jiljillia, 12 km nordwestlich von Bethel. verlassen. Elischa folgte ihm. 2 Da sagte Elija zu Elischa: "Bleib doch hier! Denn Jahwe schickt mich nach Bet-El[*]Bet-El liegt 19 km nördlich von Jerusalem und war das Zentrum des pervertierten israelitischen Gottesdienstes, wobei Jahwe durch ein goldenes Kalb verehrt wurde.." Doch Elischa erwiderte: "So wahr Jahwe lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht!" So gingen sie nach Bet-El hinab. 3 Dort wohnten einige Prophetenjünger. Sie kamen zu Elischa heraus und sagten zu ihm: "Weißt du, dass Jahwe heute deinen Herrn, dein Haupt über dir, entführen wird?" – "Ja, ich weiß es auch", antwortete Elischa, "redet nicht darüber!" 4 Da sagte Elija noch einmal zu ihm: "Elischa, bleib doch hier! Denn Jahwe schickt mich nach Jericho." Doch Elischa erwiderte: "So wahr Jahwe lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht!" So kamen sie nach Jericho. 5 Auch dort wohnten einige Prophetenjünger. Sie kamen ebenfalls zu Elischa heraus und sagten zu ihm: "Weißt du, dass Jahwe heute deinen Herrn, dein Haupt über dir, entführen wird?" – "Ja, ich weiß es auch", erwiderte Elischa, "redet nicht darüber!" 6 Da sagte Elija noch einmal zu ihm: "Bleib doch hier! Denn Jahwe schickt mich an den Jordan." Doch Elischa erwiderte: "So wahr Jahwe lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht!" So gingen beide miteinander. 7 Auch 50 Mann von den Prophetenjüngern folgten ihnen. Sie blieben aber in einiger Entfernung stehen, als die beiden an den Jordan traten. 8 Elija zog seinen Mantel aus, wickelte ihn zusammen und schlug damit auf das Wasser. Da teilte es sich nach beiden Seiten und sie gingen trockenen Fußes durch den Fluss. (2.Mose 14,21-22; Jos. 3,16)
9 Am anderen Ufer sagte Elija zu Elischa: "Kann ich noch etwas für dich tun, bevor ich weggenommen werde?" Elischa bat: "Es wäre schön, wenn ich zwei Anteile[*]zwei Anteile. Das meinte wohl den Erbanteil des Erstgeborenen, der doppelt so viel erhielt, wie ein anderer Sohn. von deinem Geist erhalten könnte!" (5.Mose 21,17) 10 "Das zu erfüllen, liegt nicht in meiner Macht", erwiderte Elija, "doch wenn du mit ansehen darfst, wie ich von dir weggenommen werde, dann wird deine Bitte erfüllt, sonst nicht." 11 Während sie weitergingen und miteinander redeten, fuhr plötzlich ein feuriger Streitwagen mit Pferden aus Feuer zwischen sie und trennte sie voneinander. Im Sturm fuhr Elija zum Himmel hinauf. (1.Mose 5,24) 12 Als Elischa das sah, schrie er auf: "Mein Vater, mein Vater! Du Streitwagen Israels, du sein Gespann!"[*]sein Gespann. Für Elischa war sein geistlicher Vater das eigentliche Werkzeug der Macht Gottes. Dann sah er ihn nicht mehr. Er packte seine Gewänder und zerriss sie in zwei Stücke. (2.Kön. 13,14)
13 Dann hob er den Mantel Elijas auf, der zu Boden gefallen war, und kehrte an den Jordan zurück. (2.Kön. 2,8) 14 Dort nahm er den Mantel, schlug damit aufs Wasser und rief: "Wo ist Jahwe, Elijas Gott?" Als er so wie Elija auf das Wasser geschlagen hatte, teilte es sich nach beiden Seiten, sodass Elischa hindurchgehen konnte. 15 Die Prophetenjünger aus Jericho, die am anderen Ufer standen, hatten zugesehen und sagten: "Der Geist Elijas ist jetzt auf Elischa!" Sie liefen ihm entgegen, warfen sich vor ihm nieder (2.Kön. 2,5; 2.Kön. 2,7; Luk. 1,17) 16 und sagten: "Bei deinen Dienern hier sind 50 kräftige Männer. Sollten sie nicht losgehen und deinen Lehrer suchen? Vielleicht hat der Geist Jahwes ihn ja nur weggetragen und auf irgendeinen Berg oder in eine Schlucht geworfen." – "Nein, das ist nicht nötig!", sagte Elischa. 17 Doch sie bestanden heftig darauf bis er verlegen wurde und sagte: "So geht halt!" Die 50 suchten drei Tage lang, fanden Elija aber nicht. 18 Dann kehrten sie zu Elischa zurück, der sich noch in Jericho aufhielt. Der sagte zu ihnen: "Ich habe euch doch gesagt, dass ihr nicht gehen müsst!"
19 Die Einwohner der Stadt sagten zu Elischa: "Herr, wie du siehst, hat unsere Stadt eine ausgezeichnete Lage. Aber das Wasser ist schlecht und verursacht immer wieder Fehlgeburten." 20 Da sagte Elischa: "Holt mir eine neue Schale und füllt sie mit Salz!" Als sie ihm die Schale gebracht hatten, 21 ging er damit vor die Stadt hinaus zur Quelle, schüttete das Salz hinein und rief: "So spricht Jahwe: 'Ich habe dieses Wasser gesund gemacht. Es wird keinen Tod und keine Fehlgeburten mehr verursachen!'" 22 Seitdem ist das Wasser gut, und es ist bis heute[*]bis heute. Das meint den Zeitpunkt, als das Buch verfasst wurde. so geblieben, genau wie Elischa es gesagt hat.
23 Von dort aus ging Elischa hinauf ins Bergland nach Bet-El. Wie er nun den Weg weiter hinaufstieg, kam eine Horde Jungen aus der Stadt und machte sich über ihn lustig. "Komm doch rauf, du Glatzkopf!", riefen sie. "Komm doch rauf, Glatzkopf!"[*]... Glatzkopf. Das drückt eine vollkommene Verachtung dem Repräsentanten Gottes gegenüber aus, den sie wegen seiner Kahlköpfigkeit als Schwächling ansahen. Elischa wurde in dieser Hochburg des von König Jerobeam eingeführten götzendienerischen Jahwekults offenbar nicht nur von den Erwachsenen, sondern auch von den Kindern abgelehnt. Als Nachfolger Elijas würde er diesen falschen Gottesdienst weiterhin bekämpfen. 24 Elischa schaute sich um, und als er sie erblickte, verfluchte er sie im Namen Jahwes. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald und zerrissen 42 von den Kindern. 25 Elischa ging von dort zum Berg Karmel und kehrte dann nach Samaria zurück. (2.Kön. 4,25)
© 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.12)
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18Ohne Prophetenwort verwildert ein Volk, / doch wohl ihm, wenn es das Gesetz bewahrt. 19Mit Worten lässt sich kein Sklave belehren, / er versteht sie zwar, befolgt sie aber nicht. 20Siehst du einen, der hastig und gedankenlos spricht? / Für einen Dummkopf ist mehr Hoffnung als für ihn. 21Wer seinen Sklaven von Kind auf verwöhnt, / wird am Ende von ihm ausgenutzt. 22Ein zorniger Mann fängt überall Streit an, / und ein Hitzkopf richtet reichlich Unheil an. 23Durch Überheblichkeit erniedrigt sich der Mensch; / Ehre erlangt, wer nicht hoch von sich denkt. 24Wer mit einem Dieb die Beute teilt, muss lebensmüde sein! / Er hört den Bannfluch des Richters, zeigt aber nicht an, was er weiß. 25Menschenfurcht ist eine Falle, / doch wer Jahwe vertraut, ist geborgen.
Spr. 29,18 bis Spr. 29,25 - NeÜ bibel.heute (2019)