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Biene

Bienen selbst werden nur viermal in der Bibel erwähnt. Drei Stellen vergleichen die Feinde Israels mit einem angreifenden Bienenschwarm (5. Mose 1,44; Ps 118,12; Jes 7,18) und nur einmal werden wilde Bienen als Honiglieferant erwähnt (Ri 14,8). (Hennig 1990).

Demgegenüber wird Honig an 55 Stellen erwähnt. Bibelausleger gingen gewöhnlich davon aus, dass es sich hierbei um ein süßes Produkt aus Datteln, Feigen oder Trauben handeln würde, keineswegs aber um Honig von gezüchteten Bienen. Die Bibel erzählt nichts von Bienenzucht oder Bienenhaltung zur Nahrungsgewinnung.

Die Bienenzucht ist erstmals in Reliefs aus Ägypten aus der Zeit von 2400 bis 600 v.Chr. überliefert (Wikipedia 2013). 2007 fanden Archäologen bei Grabungen auf Tel Rehov 30 Tonzylinder aus ungebranntem Ton, die zur Bienenhaltung im großen Stil in einer Imkerei mit mehr als 100 Bienenstöcken dienten (Mazar 2007). Ähnliche Tongefäße sind als Bienenstöcke im Nahen Osten immer noch im Gebrauch (Mazar et. al. 2008). Die Tonzylinder wurden auf das 10.-9. Jh. v.Chr. datiert, die Zeit König Salomos. Dieser in situ Fund stellt den ältesten direkten Nachweis der Bienenzucht dar.

In den Röhren befanden sich noch Überreste von Bienen, Insektenbeine, Körper und vor allem Flügelfragmente, deren Untersuchung ergab, dass es sich bei den Bienen nicht um die einheimische Bienenart Apis mellifera syriaca handelte sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit die Bienenart Apis mellifera anatoliaca aus dem Gebiet der heutigen Türkei war (Bloch et al. 2010). Vor 3000 Jahren wurde somit in Israel Bienenzucht und Honiggewinnung betrieben. (vgl. auch „Bienenzucht in Israel zur Zeit der biblischen Könige“, Binder 2010)

Moderne Bienenzucht in Israel. Hier hat ein Imker seine Kästen in unmittelbarer Nähe zur antiken Stadt Betsaida aufgestellt.
 
Bei Grabungen auf Tel Rehov im Bet Shean Tal fanden Archäologen eine Imkerei mit mehr als 30 „Bienenkörben“ aus ungebranntem Ton. Die Imkerei umfasste ursprünglich wohl mehr als 100 zylinderförmige Röhren und stammt aus dem 10.-9. Jh.v.Chr und damit etwa aus der Zeit König Salomos.
Die Stelle, an denen die „Bienenkörbe“ gefunden wurden, ist von den Ausgräbern mit Tüchern abgedeckt worden (siehe Foto).
 
Eine Holzbiene (Xylocopa, d.h. „die Holzschneidenden“; Körperlänge 14 bis 28 mm) bei der Quelle von Meneftoah (Mei Naftoah, Lifta) am Rande Jerusalems.
 
Holzbienen sind eine Gattung aus der Familie der echten Bienen (Apidae) innerhalb der Bienen. Ihren Namen haben die Tiere erhalten, da die meisten Arten ihre Nester in Holz anlegen (Wikipedia 2013).
 
Eine Biene im heimischen Garten auf einer Löwenzahnblüte.
 


Literatur

Binder H. (2010)
Bienenzucht in Israel zur Zeit der biblischen Könige, www.si-journal.de/jg17/heft2/sij172-s.html
Bloch G., Frankoy TM., Wachtel I., Panitz-Cohen N., Fuchs S & Mazar A. (2010)
Industrial agriculture in the Jordan valley during biblical times with Anato honeybees. Proc. Nat. Acad. Sci. USA; doi: 10.1073/pnas.1003265107
Hennig K. (1990)
Jerusalemer Bibellexikon. Seite 874, Hänssler-Verlag
Mazar A., Panitz-Cohen N. (2007)
It Is the Land of Honey: Beekeeping at Tel Rehov, www.rehov.org/Rehov/publications/Mazar_NEA70_4.pdf
Mazar A., Namdar D., Panitz-Cohen N., Neumann R., Weiner S. (2008)
Iron Age beehives at Tel Rehov in the Jordan valley, www.rehov.org/Rehov/publications/Antiquity 2008.pdf
Wikipedia (2013)
Geschichte der Imkerei, de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Imkerei, (08/2013)
Wikipedia (2013)
Holzbienen, de.wikipedia.org/wiki/Holzbienen, (08/2013)

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