1 Meine Lebenskraft ist gebrochen, meine Tage sind erloschen; nur die Gräberstätte (= der Friedhof) wartet meiner noch!« 2 »Wahrlich, der Spott treibt sein Spiel mit mir, und mein Auge muss auf ihren Beleidigungen weilen! 3 O setze doch das Pfand ein, verbürge dich doch für mich bei dir selbst! Wer sollte sonst als Bürge mir den Handschlag leisten? (Hiob 16,19) 4 Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen; darum kannst du sie auch nicht obsiegen (= triumphieren) lassen. 5 Wenn jemand seine Freunde verrät, um etwas von ihrem Besitz an sich zu bringen, so werden die Augen seiner Kinder dafür verschmachten.
6 Und mich hat er (d.h. Gott) für alle Welt zum Gespött gemacht, und ich muss mir ins Angesicht speien lassen; (Hiob 30,9) 7 da ist mein Auge vor Gram erloschen, und alle meine Glieder sind nur noch wie ein Schatten. (Ps. 6,8) 8 Darüber entsetzen sich die Rechtschaffenen, und der Unschuldige gerät in Empörung über den Ruchlosen. 9 Doch der Gerechte soll (oder: wird) an seinem Wege festhalten, und wer reine Hände hat, soll (oder: wird) an Kraft noch zunehmen.«
10 »Ihr alle aber, kommt immerhin aufs neue heran: ich werde doch keinen Weisen unter euch finden. 11 Meine Tage sind abgelaufen, meine Pläne vereitelt, die Bestrebungen meines Herzens! 12 Die Nacht wollen sie zum Tage machen: das Licht soll mir näher sein als die Finsternis! 13 Wenn ich schon das Totenreich als meine Behausung erwarte, in der Finsternis mir mein Lager schon ausgebreitet habe, 14 wenn ich dem Grabe bereits zugerufen habe: „Mein Vater bist du!“ und dem Gewürm: „Meine Mutter und meine Schwester!“ – (Hiob 4,19) 15 wo ist da noch eine Hoffnung für mich? Ja, eine Hoffnung für mich – wer mag sie erschauen? 16 Zu den Riegeln (= Toren, Pforten) des Totenreichs fährt sie (die Hoffnung) hinab, wenn zugleich (für den Leib) im Staube (= Grabe) Ruhe sein wird.«
Luther (1912) Luther (Strongs) Elberfelder (1905) NeÜ bibel.heute (2019) Schlachter (1951) Vers für Vers Vergleich
Digitalisierte historische Bibelausgaben des 16. und 18. Jh. (auf bibellogos.info): Hebräisch: Hiob 16,19 bis 18,16; Luther (1570): Hiob 16,15 bis 18,14
Übersetzungen anderer Websites (in neuem Fenster): Schlachter (2000), Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen).
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10alle Glieder meines Leibes werden bekennen: »HErr, wer ist dir gleich? Du bist's, der den Elenden rettet vor dem Überstarken und den Elenden und Armen vor dem Räuber.« 11Es treten Lügenzeugen (gegen mich) auf, befragen mich über Dinge, von denen ich nichts weiß; 12sie vergelten mir Böses für Gutes, bringen Vereinsamung über mich. 13Ich aber – als krank sie lagen, war ein Sack mein Gewand; ich kasteite mich mit Fasten, und mein Gebet kehrte sich gegen mich selbst; 14als wär's mein Freund, mein Bruder, so ging ich einher; wie einer, der Leid um die Mutter trägt, so senkte ich trauernd das Haupt. 15Doch jetzt ob meinem Sturze frohlocken sie und tun sich zusammen, sie treten zu kränkendem Spott zusammen gegen mich, und Leute, die ich nicht kenne, lästern mich unaufhörlich, 16die heuchlerischen Kuchenbettler (d.h. ruchlosen Schmarotzer), die doch mit den Zähnen gegen mich knirschen. 17O Allherr, wie lange noch willst du's ansehen? Entreiß meine Seele ihren Lügenreden (oder Verwüstungen), mein Leben den jungen Löwen!