9Man reißt die Waise von der Mutterbrust weg, und was der Elende an hat, nimmt man zum Pfande. 10Nackt gehen sie einher, ohne Kleidung, und hungernd schleppen sie Garben (im Dienst der Reichen); 11innerhalb der Mauern der Gottlosen pressen sie Öl, treten die Keltern und leiden Durst dabei. 12Aus den Städten heraus lassen Sterbende ihr Ächzen hören, und die Seele von Erschlagenen schreit um Rache; aber Gott rechnet es nicht als Ungebühr an! 13Andere (Gottlose) gehören zu den Feinden des Tageslichts: sie wollen von Gottes Wegen nichts wissen und bleiben nicht auf seinen Pfaden. 14Ehe es hell wird, steht der Mörder auf, tötet den Elenden und Armen; und in der Nacht treibt der Dieb sein Wesen. 15Das Auge des Ehebrechers aber lauert auf die Abenddämmerung, indem er denkt: „Kein Auge soll mich erblicken!“, und er legt sich eine Hülle (oder: Maske) vors Gesicht. 16In der Finsternis bricht man in die Häuser ein, bei Tage halten sie sich eingeschlossen: sie wollen vom Licht nichts wissen.
Hiob 24,9 bis Hiob 24,16 - Menge (1939)