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Hund

Hunde hatten im alten Orient eine niedrige Stellung, lebten meist wild und waren als Aasfresser verschrien (2. Mose 22,30; 1. Kön 14,11; 1. Kön 16,4; 1. Kön 21,19). Der Ausdruck Hund war schon damals ein Schimpfwort (1. Sam 17,43; 2. Sam 16,9) oder ein Ausdruck der Selbsterniedrigung (2. Sam 9,8; 2. Kön 8,13).

Der Schreiber des Evangeliums Lukas, der von Beruf Arzt war (vgl. Kol. 4,14), gibt das Gleichnis Jesu vom armen Lazarus wieder und schreibt „… doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Geschwüre“ (Lk 16,21). Schon damals wusste der Schreiber, was heute als Volksweisheit gilt, dass eine Wunde schneller und besser heilt, wenn sie von einem Hund abgeleckt wird.

Amerikanische Forscher fanden heraus warum das so ist. Sie entdeckten im Hundespeichel ein unschädliches Mundbakterium, das eine antibiotische Wirkung hat. Diese Wirkung rührt aber nicht vom Bakterium selbst her, sondern von einem in ihrem Inneren hausenden, für sie gutartigen und ungefährlichen Bakteriophagen (wörtlich, aber unzutreffend Bakterienfresser), einem Virus, das nicht Tiere oder Pflanzen, sondern Bakterien befällt (Wiener Zeitung 2000).

Ein streunender Hund in Petra (Jordanien), der Felsenstadt der Nabatäer (ca. 5.-4. Jahrhundert v.Chr.).
 
Streunende Hunde in Petra (Jordanien).
 
Streunende Hunde in der Nähe eines Beduinenlagers in der Negev Wüste.
 

Literatur

Wiener Zeitung vom 12.09.2000
Forscher entdeckten Antibiotikum im Hundespeichel. Bakterienvirus tötet Erreger von Krankheiten in Wunden. www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/mensch/343975_Bakterienvirus-toetet-Erreger-von-Krankheiten-in-Wunden.html